Liebeserklärung an: Die Leggings
Es sind die kleinen Dinge, die uns unseren tristen Alltag versüßen und das Leben ein bisschen besser machen. Ob es hübsche Gänseblümchen sind, die am Straßenrand wachsen oder eine Kugel deiner liebsten Eissorte – wir alle haben kleine Muntermacher in unserem Alltag, über die wir nur selten ein Wort verlieren. Das soll sich jetzt ändern! Wir bieten euch eine Liebeserklärung an die kleinen Dinge, die uns in stressigen Situationen retten, an schleppenden Tagen motivieren oder uns die guten Tage versüßen!
Als ich letztens in einem Anflug von Motivation begann, meinen Kleiderschrank auszumisten, stellte ich schnell ein Muster in meiner Klamottenauswahl fest. Schwarz ist super, Farbe wird überbewertet und Leggings sind die beste Erfindung der Welt.
Denn ich fand in den Tiefen meines viel zu chaotischen Schranks nicht nur Band-Shirts, für die ich mittlerweile mein Geld gerne zurück hätte, sondern eben auch dich, liebe Leggings – und zwar unglaublich viele von dir. Der Großteil meiner Ansammlung lässt sich aufgrund diverser Löcher an den unpraktischsten Stellen leider nicht mehr tragen und so wanderten sie trotz meines leichten Zögerns und mit schwerem Herzen direkt in den Altkleider-Sack. Doch wie kommt es überhaupt zu dieser Ansammlung eng anliegender schwarzer Stoffhosen? Schließlich habe ich nie einen 20er-Pack Leggings gekauft. Stattdessen setzt sich mein Sammelsurium aus verschiedensten Marken, Preisen und Looks zusammen. Doch eins bleibt immer gleich. Der Schnitt der Hose und das Gefühl der unbeschreiblichen Gemütlichkeit, wenn man sie trägt.
Liebe Leggings, ohne dich wäre mein Alltag viel unbequemer.
Wo wäre ich nur ohne dich, du wahr gewordener Traum aus elastischem Stoff. Mein Alltag wäre mit absoluter Sicherheit wesentlich unbequemer ohne dich. Mittlerweile ersetzt du bei mir nicht nur dünne Stumpfhosen, sondern hast teilweise auch den Platz der Jeans eingenommen. Warum auch nicht? In dir fühle ich mich wohl. Mit dir kann ich auf der Couch liegend Serien suchten und im nächsten Augenblick ein krasses Work-Out starten, ohne mich dazwischen umziehen zu müssen. Wir beide wissen, wie unwahrscheinlich dieses Szenario ist, aber das ist nicht wichtig.
Es gibt dich in allen Farben und Formen und somit entstehen kaum Situationen, in denen du unangemessen bist. Unter einem hübschen Kleid gibst du mir auf Partys ein Gefühl der Sicherheit. Wie Marilyn Monroe kann ich den Rock vom Wind nach oben wehen lassen, ohne mir Sorgen machen zu müssen. Denn du schirmst mich mit deinem blickdichten Stoff vor den Augen der anderen ab – und lässt mich dabei noch verdammt gut aussehen.
Mit dir fühle ich mich sexy
Denn nicht nur dein leichter Stoff, dein simpler Schnitt oder deine Gemütlichkeit machen dich zu meinem Objekt der Begierde, auch der Fakt, dass du mich wundervoll aussehen lässt. Die eine Jeans schneidet an der Hüfte ein, die andere macht einen flachen Hintern. Das kann mir bei dir nicht passieren. Du kaschierst, was kaschiert werden sollte, hebst hervor, worauf ich stolz bin und straffst alles, was in dir steckt. Mit dir fühle ich mich sexy. Und das geht wohl nicht nur mir so. Du schmeichelst einfach jeder Frau, bist unser treuer Begleiter – im Büro, wie auf dem Sofa. Während sich die arme Männerwelt weiter in störrische Jeans quetscht, erfreuen wir uns an deinem elastischen Stoff, der sich um unsere Beine schmiegt.
Noch vor einigen Jahren galt es als absolutes No-Go, dich in der Öffentlichkeit zu tragen. Besonders störte es die Leute, wenn man dich nicht unter einem Rock versteckte, sondern als Ersatz für eine „echte“ Hose trug. Spätestens seit der Erfindung der Jeggings bist du aber im Alltag unserer Gesellschaft angekommen. Und das ist auch gut so. Denn selbst, wenn du nicht dünn und luftdurchlässig daher kommst, bist du meist immer noch viel bequemer, als eine tatsächliche Jeans. Wenn doch nur jedes Kleidungsstück so schön sitzen würde, wie du.
Du bist so wunderbar einfach
Früher hatte ich häufiger Probleme, Kleidung zu finden, die mir wirklich passt. Schon immer ein paar Kilo zu viel auf den Hüften, bin ich die meist erfolglose Suche in den Geschäften meiner Stadt schon gewohnt. Die Teile, die ich am Ende in meiner Größe entdeckte, sahen an mir aus wie ein Überwurf, mit dem man das hässliche Sofa darunter zu verstecken versucht. Seit es aber dich in den Einkaufszentren im Übermaß gibt, komme ich selten mit leeren Händen von einer Shopping-Tour zurück. Eine Leggings kann man schließlich immer gebrauchen. Denn du willst mich nicht verstecken, bist nicht so weit, dass ich selbst nicht mehr weiß, wie mein Körper aussieht, sondern schmiegst dich an mich, wie eine zweite Haut. Du gibst mir Selbstbewusstsein und ein positives Körpergefühl, das ich nicht mehr missen möchte. Wenn ich dich an mir im Spiegel sehe, denke ich „Hell, yeah!“ und nicht „Naja, geht schon“. Und dafür, liebe Leggings, kann man dich nur lieben!
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