Badewannenkind

Liebeserklärung an: die gute alte Badewanne

Es sind die kleinen Dinge, die uns unseren tristen Alltag versüßen und das Leben ein bisschen besser machen. Ob es hübsche Gänseblümchen sind, die am Straßenrand wachsen oder eine Kugel deiner liebsten Eissorte – wir alle haben kleine Muntermacher in unserem Alltag, über die wir nur selten ein Wort verlieren. Das soll sich jetzt ändern! Wir bieten euch eine Liebeserklärung an die kleinen Dinge, die uns in stressigen Situationen retten, an schleppenden Tagen motivieren oder uns die guten Tage versüßen!

Liebe Badewanne,

Wasserhahn aufdrehen, Badesalz reinschütten, abtauchen. Wortwörtlich. Fertig ist die wohl einfachste (und mehr oder weniger kostenlose) Therapie für schlechte Laune. Wenn ich morgens mal wieder verschlafen habe, in der Arbeit absolut nichts nach Plan lief und meine Migräne wieder voll zugeschlagen hat, gibt es nur eins, was den Tag noch retten kann: die gute alte Badewanne. Nach so einem anstrengenden Sch***tag hat ein heißes Bad noch immer geholfen, warmes Wasser soll ja bekanntlich Glückshormone ausschütten. Und nicht nur das: es lockert die Muskulatur und löst Verspannungen. Wenn man den ganzen Tag vor dem Schreibtisch verbracht hat, ist das eine angenehme Wohltat.

Warmes Wasser macht glücklich

Gerade bei so einem regnerischem Schmuddelwetter wie in den vergangenen Wochen, kann ich dem wohligen Badeerlebnis nicht widerstehen. Dann sehne ich mich danach, mein verfrorenes Ich endlich wieder so richtig schön aufwärmen zu können. In heißem Wasser. Also richtig heiß. Wo empfindlichere Badefreunde ihren Wasserhahn schon längst wieder auf kalt stellen, lasse ich ihn seelenruhig weiterlaufen. In der Hinsicht bin ich wohl ziemlich schmerzfrei. Ganz nach dem Motto: Wenn schon Baden, dann richtig. So, dass sich der Dampf im ganzen Badezimmer ausbreitet.

Welt aus, Entspannung an

Mit dem Schließen der Badezimmertür lässt sich das schlechte Wetter und der ganze Alltagsstress wunderbar aussperren, zumindest für kurze Zeit. Probleme und Sorgen müssen draußen bleiben. Das Badezimmer ist oft der einzige Ort, an dem wir ganz in Ruhe entspannen und unsere Gedanken schweifen lassen können. An dem uns niemand stört und wir in trauter Einsamkeit mit uns selbst sein können. Wobei ein Bad in trauter Zweisamkeit, sprich mit dem Freund oder der Freundin natürlich auch seine Reize hat. Dabei muss das Badeerlebnis gar nicht zwangsweise in Richtung Erotik gehen, es reicht auch, einfach nur zusammen zu entspannen und die Zeit zu zweit zu genießen. Genau so gut kann man sich die Badezeit aber auch mit einem spannenden Podcast oder der nächsten Folge seiner Lieblingsserie versüßen. Mit der Gefahr, dass es nicht nur bei einer Folge bleibt. Oder man vertreibt sich die Zeit einfach nur mit guter Musik. Es würde ja keinen stören, wenn wir laut und völlig falsch mitsingen. An unserem privaten Rückzugsort ist fast alles erlaubt.

Badewanne = Luxusgut

Wer in einer Großstadt wohnt, weiß, dass eine eigene Badewanne Glückssache ist. Da kann es schon mal passieren, dass einem in der Wohnung der neuen Uni-Bekanntschaft ein neidisches „Oh wow, du hast ja ne Badewanne“ rausrutscht. Ähnlich neidisch reagieren die meisten sonst nur auf Geschirrspülmaschinen oder Kaffeevollautomaten. Spätestens ab Beginn des Studentenlebens wird einem bewusst, dass so eine Badewanne ein Luxusgut ist.

Badeschaum und Quietsche-Enten

Als Kind hatte noch jeder eine Badewanne. Dann erinnert man sich zurück an seine Kindheit, die vielen Schaumbäder und die Badeschlachten mit den kleinen Geschwistern. Und an die längst verschwundenen gelben Badeenten, um die man sich immer gestritten hat. Vielleicht ein Grund, um beim nächsten emotionalen Tiefpunkt mal wieder bei den Eltern vorbeizuschauen und ausgiebig zu baden. „Nein Mama, ich bin natürlich nicht nur wegen der Badewanne hier!“ Oder vielleicht doch, denn manchmal haben wir diese kleine private Auszeit einfach bitter nötig. Zum Glück ist auf die gute, alte Badewanne dann immer Verlass!

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Bildquelle: Loren Kerns via Flickr unter CC BY 2.0