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Eine Liebeserklärung an: den Katersonntag

Es sind die kleinen Dinge, die uns unseren tristen Alltag versüßen und das Leben ein bisschen besser machen. Ob es hübsche Gänseblümchen sind, die am Straßenrand wachsen oder eine Kugel deiner liebsten Eissorte – wir alle haben kleine Muntermacher in unserem Alltag, über die wir nur selten ein Wort verlieren. Das soll sich jetzt ändern! Wir bieten euch eine Liebeserklärung an die kleinen Dinge, die uns in stressigen Situationen retten, an schleppenden Tagen motivieren oder uns die guten Tage versüßen!

Wenn sich die verklebten Äuglein nur mühsam öffnen, der Atem nach Ethanol und Döner riecht und die Hose irgendwo im Flur liegt, dann, ja dann ist Sonntag – Katersonntag.

Ach, es gibt doch nichts Herrlicheres als aufzuwachen und schon ganz genau zu wissen, dass heute gar nichts, aber auch wirklich überhaupt nichts Produktives passieren wird. Kein Druck und keine Leistungsgesellschaft, Frühjahrsputz und Gartenarbeit werden auf die nächste Woche verschoben und Pizza und Chips werden en masse verputzt, während im Hintergrund drei Staffeln Scrubs durchlaufen. Diese wohlige Gewissheit, dass sich heute nichts und niemand zwischen dich und dein Bett stellen kann. Und das Beste daran: ein schlechtes Gewissen hat niemand! Schließlich gilt es sich auszukurieren. Falls du sogar noch jemand anderen in deinem Bett findet, als dein Haustier, ist das auch kein Grund zur Sorge. Netflix schauen kann man schließlich auch zu zweit.

Die neuen Schuhe sind versaut

Klar auf den Geschmack im Mund ließe sich verzichten, diese Mischung aus Bier, Wodka und Kippen. Außerdem stinken die ganzen Klamotten nach Rauch und die neuen weißen Schuhe sehen aus als hätte Frodo sie auf dem Weg nach Mordor getragen. Die pelzige Zunge ist auch nicht angenehm und das leichte Schwindelgefühl sorgt dafür, dass jeder Gang zum Klo ein Abenteuer wird. Schließlich willst du nicht über den Eimer fallen, der neben dem Bett steht. Besagter Eimer wurde zwar nicht benutzt, aber sicherheitshalber bereitgestellt, weil du selbst im betrunkenen Zustand ganz genau wusstest, dass der elfte Longdrink keine gute Idee war und du dich ganz genau an das eine Mal erinnert, als du dein ganzes Bett vollgekotzt hast. Ach ja Sweet 16…

Alles kann, nichts muss

Trotzdem überwiegen die schönen Seiten. Katersonntage sind nämlich wie Tinderdates: Alles kann, nichts muss. Duschen? Hilft sicher gegen die Kopfschmerzen, aber im Bett ist es so schön gemütlich. Frühstück? Lieber um 12 Uhr was beim Chinesen bestellen und brunchen. So holst du gleich etwas von dem Geld wieder rein, das du am Abend davor versoffen hast. Für Schule oder Uni lernen? Doch nicht am Tage des Herrn! Stattdessen kuschelst du dich unter die Bettdecke und sagst Netflix, dass du wirklich immer noch schaust.

Frische Luft? Nur mit Kater!

Ein sehr schlauer Mensch hat einmal gesagt: Menschen, die nie Alkohol trinken, können frische Luft gar nicht richtig wertschätzen. Erst mit einem Kater merkt man wie klar, wie kühl und wohlriechend Luft sein kann. Zwar sollte man sich jetzt nicht jeden Abend hemmungslos besaufen, nur um morgens die gute, frische Luft zu atmen, aber es ist schon was dran. Wenn man mit übler Matschbirne zum ersten Mal die Fenster aufreißt, ist frische Luft wirklich eine Wohltat sondergleichen. Da überkommt einen ein Glücksgefühl der besonderen Art und ist motivierter, das Haus zu verlassen. Der klassische Sonntagsspaziergang ist daher sicher kein Zufall!

Katersonntage und der Sinn des Lebens

Katersonntage sind der Ausgleich, den man von Zeit zu Zeit einfach braucht, um zu funktionieren. Wie ein Computer, den man aus- und wieder anschaltet, weil der Internet Explorer mal wieder hängt, braucht der Mensch Tage an denen er sich mit Brummschädel und Essiggurken unter der Bettdecke verkriecht. Dafür müsste man sich natürlich am Abend davor nicht unbedingt aus dem Leben schießen, aber es hilft. Schließlich braucht man eine hieb- und stichfeste Argumentationskette, wenn man versucht sich selbst davon zu überzeugen, wie verzeihlich es ist, heute nur zu atmen und sonst nichts zu tun: „Puh weißt du noch, wie steil wir gestern gegangen sind? Lass besser liegen bleiben, das passt schon.“

Wann sonst hast du wirklich einmal Zeit um in Ruhe nachzudenken. Wann sonst fällt die Last der Welt von deinen Schultern! Ich bin mir sicher, der Sinn des Lebens wird sich mir an einem Sonntag offenbaren!

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Bildquelle: Unsplash unter CC0 Lizenz