Was kann man tun, wenn der*die Partner*in keine Bindung eingehen will? Bild: Pexels

LiebesLeben: Partner*in mit Bindungsangst – Ein Kampf, den du nicht gewinnen kannst

Ein*e Partner*in mit Bindungsangst kann einen schier in den Wahnsinn treiben. Häufig kommt es dazu, dass Menschen mit Verlustängsten sich eine*n Partner*in mit Bindungsängsten suchen – dass da emotionaler Stress vorprogrammiert ist, versteht sich von selbst.

Aber auch, wenn man eigentlich nicht unter Verlustängsten leidet, wird man in einer Beziehung mit einem*einer Bindungsgestörten trotzdem Verlustängste empfinden. Denn durch das Versteckspiel und das ambivalente Verhalten der anderen Person entsteht ein Machtgefälle, in dem man selbst immer das Gefühl haben wird, mehr geben zu müssen und mehr tun zu müssen, um die andere Person zu halten. Man wird das Gefühl entwickeln, abhängig zu sein und die andere Person mehr zu lieben, als man von ihr zurück geliebt wird.

Die Krux bei der Sache ist: Egal wie man versucht, sich der anderen Person anzunähern und sie aus ihrem Versteck zu locken – es wird nicht funktionieren. Es geht um den Versuch des Annäherns an sich, denn der schreckt den*die Bindungsängstliche*n ab. Je mehr man auf einen solchen Menschen zugeht, desto mehr weicht er zurück. Man macht einen Schritt nach vorn, die andere Person springt zwei Schritte nach hinten. Das ist der Beginn einer Spirale, die sich immer in eine psychisch belastende Richtung entwickeln wird – egal ob du von Grund auf Verlustangst empfindest oder eigentlich „gesund“ bist.

Was ich sagen will, ist: Es ist wichtig, sich hier keine Verantwortung aufzuerlegen, die man schlichtweg nicht trägt. Das ambivalente Verhalten eines bindungsgestörten Menschen ist ganz sicher nicht darauf zurückzuführen, dass du nicht gut genug bist.  

Es ist ein tiefliegendes Problem dieser Person. Und wenn du glaubst, dass du im Stande bist, solche tief verankerten Verhaltensmuster anderer Menschen aufzubrechen und sie zu verändern, dann liegst du damit falsch. Ein Mensch kann sich nur selbst ändern. Und um das zu tun, muss er es zuerst überhaupt einmal wollen.