Was kann man tun, wenn der*die Partner*in keine Bindung eingehen will? Bild: Pexels

LiebesLeben: Partner*in mit Bindungsangst – Ein Kampf, den du nicht gewinnen kannst

Die Sache ist nur, dass sich das Problem für Bindungsgestörte oftmals überhaupt nicht anfühlt wie ein Problem. Denn sie fahren damit schließlich ganz gut. Sie wollen keine Bindung eingehen – dann gehen sie eben keine ein, oder verhalten sich zumindest nicht so, als würden sie das tun bzw. hätten es getan. Sie sitzen am längeren Hebel; die Leidtragenden stehen auf der anderen Seite. Sie wollen eine Bindung eingehen – und bekommen bestenfalls wenig zurück.

Es ist äußerst schwer, einer Person, die eine*n Partner*in mit Bindungsangst hat, einen Rat zu geben – da sie selbst, wie gesagt, nicht viel dagegen unternehmen kann. Im Prinzip gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder muss man sich an den*die Partner*in anpassen und sich in seinem eigenen Leben ebenfalls viele zeitaufwändige Hobbys zulegen, viele andere Menschen treffen und sich vor allem einen hohen Selbstwert aneignen – sodass man es womöglich nicht mehr als störend empfindet, wenn die andere Person sich selten meldet oder nicht besonders viel Zeit gemeinsam verbringen will, weil man seinen Wert nicht mehr von dem Verhalten der anderen Person abhängig macht. Entweder man versucht es damit – oder man muss es irgendwie übers Herz bringen, sich zu trennen.

Die Frage ist: Ist der*die Partner*in bereit, Kompromisse einzugehen? Will er*sie an sich arbeiten? Ist er*sie bereit, etwas für dich und nicht nur für sich selbst zu tun, wenn er*sie dich doch liebt?

Vielleicht sind die Antworten auf diese Fragen der Schlüssel zu der Entscheidung, die du hier treffen solltest. Denn wenn jemand etwas verändern kann, dann ist es die Person selbst – nicht du.

Mehr von LiebesLeben:

Folge ZEITjUNG auf FacebookTwitter und Instagram!

Bildquelle: Rafael Barros on Pexels; CCO-Lizenz