Vier leicht bekleidete Frauen vor rotem Hintergrund

LiebesLeben: Sex oder gar nichts! Das männliche Egoproblem

Scheiß auf Freunde bleiben 2.0

Eine andere, aber doch ähnliche Geschichte dreht sich um einen Kerl, den ich mal beim Feiern kennengelernt habe. Wir waren nie wirklich eng befreundet oder so, dafür kannten wir uns auch einfach viel zu kurz. Aber trotzdem haben wir im vergangenen Sommer viel Zeit miteinander verbracht. Wir hatten ein paarmal etwas miteinander, aber in erster Linie mochte ich es, Zeit mit ihm zu verbringen, weil ich die Stimmung mochte, die entstanden ist, wenn wir zusammen waren. Flirty genug, um eine gewisse Spannung entstehen zu lassen, aber nie so flirty, dass der sexuelle Aspekt stark genug gewesen wäre, um im Vordergrund zu stehen. Kurz gesagt war es also eine kurze, aufregende Freundschaft, bei der es okay war, wenn an manchen Tagen etwas passiert ist, aber bei der es auch okay war, wenn an anderen Tagen eben nichts passiert ist. Irgendwann hat es sich für mich aber irgendwie nicht mehr wirklich gut angefühlt, mit ihm weiter zu gehen als vielleicht ein bisschen Kuscheln oder ein bisschen Rummachen. Selbst beim Tippen dieser Zeilen fühle ich mich, als müsste ich mich irgendwie dafür rechtfertigen, wieso sich meine Vorstellungen plötzlich verändert haben. Aber Fakt ist, dass es eben so war. Ich wollte nicht mehr mit ihm schlafen. Als ich ihm das dann durch die Blume gesagt habe, wollte er mich nicht mehr sehen – aber anstatt mir das fairerweise zumindest zu kommunizieren, hat er mich immer vertröstet, wenn ich ihn gefragt habe, ob wir uns denn mal wieder treffen wollen. Als wir uns nach Ewigkeiten dann tatsächlich das erste Mal seit dieser ganzen Sache wiedergesehen haben, hat er ein wirklich winziges Zeitfenster für unser Treffen eingeplant und währenddessen hin und wieder versucht, mich auf eine sehr seltsame Art und Weise zu erniedrigen. Seitdem haben wir keinen Kontakt mehr.

Fazit: Kriegt euer Ego in den Griff!

Das waren nur zwei Geschichten, aber die Liste ist lang – nicht nur meine, sondern auch die meiner Freundinnen und die der Freundinnen meiner Freundinnen. Wenn es um Dates oder Typen, die man nur ganz flüchtig kennenlernt, geht, ist es natürlich nicht sonderlich erstaunlich, dass es dabei entweder auf Sex oder eben auf gar nichts hinausläuft. Schließlich kennt man sich kaum.

Aber wenn es, wie in den zwei Geschichten, von denen ich erzählt habe, um Personen geht, die man gut oder zumindest ansatzweise gut kennt und die man in erster Linie als Mensch mag, ist es schon ziemlich enttäuschend, zu sehen, dass es ihnen umgekehrt anscheinend in erster Linie um den sexuellen Aspekt und nicht um die Freundschaft geht. Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass es viele Männer gibt, bei denen man davon ausgehen kann, dass auch Freundschaft vorbei ist, sobald das bis dato dazugehörige Plus endet. Oder, wie in der ersten Geschichte: Dass die Freundschaft plötzlich nicht mal mehr ein Treffen wert ist, sobald klar ist, dass keine Chance auf Sex besteht.