Mayberg

Mayberg im Interview: „Ich wollte nie ein Album machen“

ZEITjUNG: Warum wolltest du eigentlich kein Album machen?

Mayberg: Ich hab das nie gefühlt. Ich dachte immer, es ist vielleicht cooler, einzelne Songs zu machen – nicht weil es unbedingt zahlenmäßig smarter ist, was es vielleicht sogar ist. Eher weil man dann nicht so langfristig denken muss und spontaner handeln kann. Ich mochte es immer, dass etwas sofort veröffentlicht werden kann, wenn es fertig ist. Bei einem Album ist es ja so, dass du voll viel fertig machst und es noch gar nicht zeigen kannst. Das fand ich immer nervig, aber es war dann doch okay. (lacht)

Und es ist natürlich schon ein bisschen cool, dass es jetzt zum ersten Mal so ein physisches Produkt von meiner Musik gibt. Ich finde es schon nice, wenn ich die Vinyl tatsächlich vor mir sehe.

ZEITjUNG: Machst du dir Gedanken über zukünftige Projekte, wenn du es eigentlich mehr magst, spontan zu handeln?

Mayberg: Schon, voll. Aber ich hab noch keine konkreten Pläne. Ich habe auf jeden Fall das Konzept Album ein bisschen mehr lieben gelernt als vorher. Ich kann mir schon vorstellen, auch wieder mal ein Album zu machen. Aber ehrlicherweise: Mal gucken. Vielleicht kommen auch erstmal wieder Singles.

ZEITjUNG: Du wohnst in Leipzig, kommst aber aus Kassel. Welche Stadt magst du lieber?

Mayberg: Momentan eher Leipzig, weil Sommer in Leipzig schon sehr nice ist. Damals kannte ich ja auch gar nichts außer Kassel und hatte da voll viele Freund*innen. Also ich empfinde natürlich Nähe zu Kassel – logischerweise, Heimatstadt und so. Wir haben da ja voll viel gemacht und erlebt. Also: Kassel ist immer noch mega cool, aber momentan bin ich sehr happy in Leipzig.

ZEITjUNG: Hat es etwas in dir verändert, dass du bekannter geworden bist?

Mayberg: Voll. Ich glaube mehr als ich mir manchmal eingestehe. Aber ich denke schon mehr darüber nach, was für Musik ich mache. Vielleicht ändert es gar nicht so viel an dem was rauskommt, aber der Prozess ist für mich ein bisschen anders, weil ich viel mehr überdenke, was ich tue. Bisher gibt es aber – glaube ich – noch keinen negativen Einfluss. Ich hoffe, dass es mir noch nicht zu Kopf gestiegen ist. (lacht)

ZEITjUNG: Zum Abschluss noch deine liebste Line von dir selbst, bitte!

Mayberg: Schwierig. Ich mag momentan „Drei Freunde hab ich auch, wir sind die Vier of Missing out“, auch wenn das einfach so ein dummes Wortspiel ist. Die ist in „Hilferuf“ und die mag ich einfach, auch wenn sie recht plump ist.

ZEITjUNG: Vielen Dank für das Interview!

Gleich weiterlesen:

Bild: © Lukas Georgi (Bildgröße geändert)