Liebesdroge MDMA: Ein Beziehungstrip

Knistern statt Tanzen

Mit MDMA wird oft grenzenlose Energie fürs Tanzen assoziiert. Nicht umsonst ist die Substanz schließlich eine beliebte Partydroge. Benny und Alicia verhalten sich vollkommen gegenteilig. Die beiden verbringen beinahe das komplette Konzert auf einer Bank im Gang. „Wir haben darüber philosophiert, dass man sein Leben eigentlich die meiste Zeit über auf Gängen verbringt. Meistens ist man aber nur auf dem Weg in den nächsten Raum und fokussiert sich so sehr darauf, dort anzukommen – obwohl die Zeit auf dem Gang auch wunderschön sein kann.“ Benny lacht, als er sich an das Gespräch erinnert.

Er sagt, dass er sich viel verbundener mit Alicia und der Welt gefühlt hat. Interessant findet er auch, wie die beiden auf andere Menschen gewirkt haben. Manchen sei es augenscheinlich unangenehm gewesen, sie anzusehen. „Die ganze Zeit liefen Leute an uns vorbei, auf dem Weg zum Konzert oder zur Bar. Einer sagte lachend: ‚Ihr hattet ja ein tolles Konzert‘. Er meinte das ironisch, aber die Wahrheit ist, dass wir wohl tatsächlich das schönste Konzert von allen dort hatten.“

Zu rein für Sex

Ein anderer Grund, aus dem viele Menschen neugierig auf MDMA sind, ist die immense Lust auf Sex, die durch die Droge oft ins Unermessliche steigt. Offenbar kann das aber auch anders laufen, ohne dass das bedeutet, dass man sich nicht zueinander hingezogen fühlt. „Als wir irgendwann zu Hause waren, lagen wir im Bett und waren kurz davor, miteinander zu schlafen. Sie sagte dann aber, dass sich diese Erfahrung für sie so rein anfühlt und dass sie dieses Gefühl nicht kaputtmachen will“, berichtet Benny.

Mittlerweile haben die beiden dahingehend aber auch ganz andere Erfahrungen gemacht. Jeder Trip ist eben ein bisschen einzigartig und das ist auch vollkommen okay.