Liebesdroge MDMA: Ein Beziehungstrip

MDMA ist als Liebesdroge bekannt. Benny und seine Freundin wollen herausfinden, was genau das bedeuten soll.

Disclaimer: Der Artikel basiert in weiten Teilen auf den Erfahrungen des Protagonisten. MDMA ist eine neurotoxische Substanz, die insbesondere bei Überdosierung oder häufigem Konsum gravierende Nebenwirkungen verursachen und schlimmstenfalls zum Tod führen kann. Safer Use ist von enormer Wichtigkeit.

Sonntagabend verbindet man nicht gerade mit Party. Aber wer wie Benny in Berlin lebt, weiß: Irgendwas ist immer. Er und seine Freundin Alicia wollen tanzen, in der Menschenmenge untertauchen und trotzdem in ihrer ganz eigenen Sphäre schweben. Sie nehmen gemeinsam MDMA – zum ersten Mal.

Gut drauf: Drug-Checking nutzen

Beim Drug-Checking lassen Benny und Alicia das MDMA prüfen, bevor sie es nehmen. Ergebnis: Das Zeug ist clean. Benny gibt zu, dass er es mit „Safety First“ bisher nicht ganz so eng gesehen hat: Er hat zuvor schon ein paarmal Ecstasy im Club genommen und hatte keine Ahnung, wie viel vom Wirkstoff tatsächlich enthalten war. Benny wusste bis dato nicht einmal, wie pures MDMA eigentlich aussieht: nämlich hell und kristallin anstatt bunt und in Pillenform gepresst.

Die beiden zerkleinern die MDMA-Kristalle. Dann wiegen sie das entstandene Pulver ab und manövrieren es mit einem Spachtel vorsichtig in eine verschließbare, durchsichtige Kapsel. Eine Faustregel besagt, dass man nie mehr als 200 Milligramm nehmen sollte, um eine Überdosierung zu verhindern. Benny und Alicia halten sich daran: Er wiegt 130, sie 100 Milligramm ab. Für Alicia ist es die allererste Erfahrung überhaupt mit dem Wirkstoff.

Seife mischt sich mit der Euphorie

Dann machen sie sich auf den Weg. Spontan wurde es doch kein Techno-Club, sondern ein nischiges Konzert. In einem Hinterhof neben der Location werfen sie die Kapseln ein. Dann gehen sie nach drinnen. Die Vorband fängt an zu spielen, die Zeit vergeht. 30 Minuten. 45 Minuten.

Etwas ungeduldig warten die beiden auf die Wirkung: vor allem auf die Euphorie. Und dann setzt eben jene Wirkung bei Benny und Alicia ein, als sie gerade von der Toilette wiederkommen, am Waschbecken auf dem Gang stehen und sich die Hände einseifen: „Alles fing an, irgendwie unwirklicher zu werden“, berichtet Benny. „Ich habe mich selbst und sie zwar intensiver gespürt, aber alle anderen Menschen und Geräusche schienen weiter weg zu rücken.“

Als erstes merken die beiden, wie sich ihr Tastsinn verändert: „Alles an ihr hat sich so neu angefühlt. Ich wollte sie so sehr berühren, auch ihre und meine Kleidung.“ Benny beschreibt das Gefühl als „das Nonplusultra“.