Trotz Berührungspunkten mit rechter Szene: Die Militante Veganerin zu Gast bei Leeroy

Die Sache mit dem Veganismus

Im Grunde ist das, wofür „Die Militante Veganerin“ steht nicht schlecht. Im Gegenteil: Ihr Aktivismus und manche ihrer Aussagen ergeben sehr viel Sinn. Viele vegan lebende Menschen sind jedoch genervt von ihr, da ihre Art zu radikal ist, sie mit ihren Aussagen zu weit geht und somit Veganismus zunehmend in ein sehr negatives Licht rückt. Es ist wichtig zu beachten, dass es wenige Veganer*innen gibt, die so (militant) sind wie sie. Auch hier kommt wieder die Frage auf, ob man ihr eine Bühne bieten sollte. Denn die Veganismus-Bewegung ist sehr wichtig für Umwelt- und Tierschutz und wird durch ihr Auftreten in vielen Fällen verteufelt. Eine Person wie sie sollte nicht das Gesicht für eine so hochrelevante Bewegung sein.

YouTuberin Kayla Shyx hat sich bereits von Raffaela Raab distanziert und ein Interview mit ihr nicht veröffentlicht. In einem Erklärungsvideo sagt Kayla, dass sie die Aussagen und das Verhalten von Raffaela Raab nicht vertretbar findet. Ein von ihr genanntes Beispiel ist die Aussage, dass „Dickpics nicht strafbar gemacht werden sollten“. Kayla sagt außerdem, dass sie ihr keine Plattform bieten möchte, weil sie ihren YouTube-Channel als einen Safe Space behandele und sich deutlich gegen Diskriminierung ausspreche.

Warum lädt Leeroy das Video hoch?

Bevor das Interview beginnt, erklärt Leeroy zunächst, dass die Produktion des Videos schon ein Jahr zurückliegt und dass er und sein Team länger überlegt haben, ob sie das Video hochladen sollen. Der Grund für den Upload sei letztendlich seine Community gewesen, die sich immer wieder gewünscht habe, dass das Video online geht. Außerdem betont Leeroy, dass es sich bei Raffaela Raab um eine sehr kontroverse Persönlichkeit handele und erwähnt in diesem Zuge die oben genannten Punkte. Er bezieht also deutlich Stellung. Etwas, was sich viele in der Vergangenheit von ihm gewünscht haben. Zusätzlich stellt er eine Tierrettungsstiftung vor.

Trotzdem bietet er Raffaela Raab mit seinem Video eine Plattform. Der beste Umgang mit einer Person wie ihr ist es allerdings, ihr keinen Raum zu geben, um Diskriminierung und Hass zu verbreiten. Beispielsweise vergleicht sie im Video erneut die Tierzucht mit Sklaverei, Vergewaltigungen und dem Holocaust. Außerdem haben viele andere Videos bereits gezeigt, dass mit ihr eine vernünftige und konstruktive Diskussion nicht möglich ist. Daher bietet auch das Video von Leeroy keinen gesellschaftlich wertvollen Inhalt, sondern lediglich Unterhaltung – mit dem Resultat, dass einer kontroversen Person erneut eine Plattform und Reichweite geboten wurde.

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Bildquelle: Guillermo Latorre via Unsplash; CC0-Lizenz