Junge Frauen in Retro Fashion

Die 2000er sind zurück! Nach welchem Muster kommen und gehen Modetrends?

Die 2000er sind zurück – und zwar nicht, was die Musik von Justin Timberlake, Christina Aguilera und Britney betrifft, sondern was die Mode angeht, die man aktuell so in den Läden findet: Miniröcke, Low Waist Jeans mit Schlag und hautenge, bauchfreie Oberteile in den wildesten Farben und Mustern. Da ergibt sich nicht nur die Frage: „Wieso?“, sondern auch die Frage: „Wieso jetzt?“

Vorab: Auch ein Hauch 80er Jahre ist untergemischt, schließlich zieht der moderne junge Mensch von heute über das 2000er-Outfit eine Windbreaker-Jacke in Lila oder Mintgrün. Genau genommen sind wir mittlerweile eher dabei, die Trends der verschiedenen Jahrzehnte miteinander zu kombinieren. Wann kommt also was zurück? Werfen wir erstmal einen Blick darauf, was in den verschiedenen Jahrzehnten so angesagt war.

60er Jahre

Die 60er stehen nicht nur für lässige, gewagte Hippie-Outfits, wie man vielleicht annehmen würde – in diesem Jahrzehnt wurde auch der legendäre Minirock erfunden, der sich auch in späteren Jahrzehnten hin und wieder großer Beliebtheit erfreut hat.

70er Jahre

Die 70er waren noch immer maßgeblich beeinflusst von der 68er-Bewegung. Das schlug sich auch in der Mode nieder, die noch immer vom Hippie-Trend beeinflusst war. Flowerpower, Schlaghosen und knappe Hot Pants galten als Symbole der Freiheit. Gleichzeitig zeichnete sich in den 70ern aber auch der Beginn der wilden Disco-Mode der 80er ab.

80er Jahre

Die 80er führten den Trend der Disco-Gymnastik-Outfits, der bereits in den 70ern begonnen hatte, fort. Trainingsanzüge, schrille Farben, Oversize-Pullover mit Aufdruck und übergroße Windbreaker-Jacken waren das Ding.

90er Jahre

Die 90er waren poppig: Fast Barbie-ähnliche Styles mit engen, bauchfreien Tops trafen auf Tattoo-Ketten und vor allem auf Jeans – der wohl wichtigste Stoff der 90er, sowohl in Form von Jacken als auch von Hosen. Auch die Punk- und Technoszene sowie die zugehörigen Styles lebten in den 90ern krass auf.  

2000er Jahre

Dünne Augenbrauen, Miniröcke, Hüftjeans und ebenfalls bauchfreie Tops – das waren die 2000er, von denen man den Eindruck hat, dass wir uns aktuell wieder in eben jenem Jahrzehnt befinden, wenn man so durch die Läden stöbert. Also: Nach welchem Muster kommen und gehen Trends denn nun?

Zurück in die Zukunft

Einerseits wird die Mode eines Jahrzehnts natürlich noch maßgeblich vom vorherigen Jahrzehnt beeinflusst. Schließlich richten sich die Trends einzelner Jahre nicht danach, wann eine Dekade vorbei ist. Das hat auch die Auflistung der Mode der einzelnen Jahrzehnte verdeutlicht.

Andererseits ist es wohl so, dass Trends 50 Jahre nach ihrer ursprünglichen Entstehung wiederkehren und erneut modern werden. Der Modehistoriker James Laver sagte, dass ein Trend zuerst als wagemutig gilt, ein Jahr darauf tatsächlich modern ist, nach 20 Jahren belächelt wird und nach 50 Jahren wieder im Trend liegt.

Das kommt ungefähr hin, wenn man bedenkt, dass der Minirock aus den 60ern in den 2000ern wieder Mode war, genauso wie die Schlaghosen aus den 70ern. Klassische Hot Pants aus Jeans-Stoff, die ebenfalls aus den 70ern stammen, waren hingegen vor allem im ersten Teil der 2010er Jahre wieder modern, und die Oversize-Pullis und Jacken der 80er hängen heute wieder in den Läden. Zwar liegen dazwischen jeweils nicht ganz 50 Jahre, allerdings scheint an dieser Aussage definitiv noch immer etwas dran zu sein – obwohl die Lebenszyklen von Trends unter anderem durch die Schnelllebigkeit von Social Media kürzer zu werden scheinen und bestimmte Trends somit zwar häufig schneller wieder verschwinden, allerdings auch schneller und vor allem unerwarteter über Nacht zurückkehren können.

In Anbetracht dessen kann man nur hoffen, dass noch eine seeehr lange Zeit vergeht, bis die Trends der frühen 2010er Jahre zurückkommen – und dass wir so schnell keine bunten Röhrenjeans, Hipster-Sonnenbrillen und Galaxy-Print-Leggings in den Läden hängen sehen werden.

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Bildquelle: Aline Viana Prado on Pexels; CCO-Lizenz