Ein-Bett-im-Kornfeld

Der neueste Shit aus der Dating-Hölle: „Hyping“

„Ghosting“, „Benching“ und „Breadcrumbing“ – jetzt kommt „Hyping“. Es ist schon affig, was man alles auf sich nimmt, um den oder die Richtige für’s Leben zu finden. Hundertfache Swipes bei Tinder, sinnloses Geschreibe auf Lovoo und lästiger Smalltalk im Club. Doch hat man erstmal jemanden gefunden, dem man taugt, wird die ganze Sache erst richtig kompliziert. Bei jedem Date, jedem Gechatte oder (ganz altmodisch) Telefonat macht man sich unzählige Gedanken. Wird sie sich wieder melden? Hänge ich am Haken und er wird mich noch ewig zappeln lassen? Oder bin ich vielleicht doch nur ein Lückenbüßer?

Tja, genau für diese Dinge gibt es seit einiger Zeit besondere Begriffe. Beim „Ghosting“ wird man eiskalt und ohne Begründung abserviert, der Flirt-Partner meldet sich einfach nicht mehr. „Benching“ bedeutet, dass man quasi auf der Ersatzbank sitzt und auf seinen Einsatz wartet. Die Bezeichnung „Breadcrumbing“ erklärt, wie man hingehalten wird, obwohl der andere irgendwie gar keine Lust auf einen hat. So gut wie jeder erkennt sich oder eine (ehemalige) Flamme in mindestens einer dieser Formulierungen wieder. Zeit, dass die Liste erweitert wird: „Hyping“ geht an den Start.

 

Ach, so ist das!

 

Vielen von euch wird sicherlich ein Licht aufgehen, betrachtet man die Definition des Wortes: Es bedeutet ganz einfach, jemanden als Lückenfüller auszunutzen. Zwischen einer vergangenen und einer (voraussichtlich) zukünftigen Beziehung schnappt man sich ein Mädel oder einen Typen auf Zeit. Man trifft sich, hat Spaß und genießt das Miteinander. Bis sich für einen die nächste Beziehung ergibt. Der Übergangspartner wird kurzerhand ausgetauscht und gegen das eigentliche Objekt der Begierde ersetzt. Schmerzlich wird es, wenn echte Gefühle im Spiel sind: Wird man Opfer von „Hyping“ man fühlt sich benutzt, wertlos und ungeliebt. Noch schlimmer ist es, wenn es heißt „Du sorry, ich bin jetzt wieder mit meinem Ex-Freund zusammen“. Batsch, voll in die Fresse.

 

Habt Ihr schon mal „Hyping“ betrieben?

 

Dieses Verhalten sei besonders ausgeprägt bei Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitsstörungen, generell sei aber jeder in der Lage, dieses fiese Spielchen zu spielen, meint Beziehungs-Experte und Autor Eric Hegmann in einem Interview mit der Bild. Er erklärt außerdem, dass man gegenüber Leuten, die schnell nach dem ersten Kontakt sehr überschwänglich werden und einen mit Komplimenten überhäufen ruhig auch etwas misstrauisch sein darf. Denn das Gefühl täuscht einen ja bekanntlich selten.

Also, liebe Leute, spielt doch einfach von Anfang an mit offenen Karten. Kein Bock auf was Festes? Tell them! Ihr hängt eigentlich noch an jemand anderem? Tell them! Ihr habt keine Lust auf weitere Treffen? T-e-l-l them! Denn, wie sagte Jessie J. schon: „Karma comes back around“. Und dann seid Ihr vielleicht der Nächste, der ein Opfer von „Hyping“ wird.