Oliver Wnuk

Schauspieler und Autor zugleich: Oliver Wnuk im Interview

Präferierst du es dann, manchmal nur Schauspieler zu sein? Oder ist eben die Kombination aus Schreiben und Spielen perfekt?

Ich mag beides gerne, aber ich kann gar nicht anders. Ich weiß ja sonst nicht, was ich den ganzen Tag machen soll – ich kann ja nicht nur auf den nächsten Film warten. Wenn eine Idee da ist und die ist zwingend, dann komme ich ehrlich gesagt gar nicht drumherum. Ich würde auch gerne noch viel mehr machen – Kolumnen schreiben zum Beispiel.

Hattest du bewusst Freddy als Erzieher angelegt? Immerhin ist diese Berufswahl für Männer nicht so häufig, wie sie sein sollte.

Ich habe dem Sender mehrere Themen vorgeschlagen und das fanden sie dann interessant. Die Geschichte im ersten Teil fängt damit an, dass eine erfolgreiche Kinderonkologin in Zürich arbeitet und ihr Mann eben in Konstanz im Kindergarten und dann muss dieser noch die Familie wuppen. Es ging mir schon darum, den Beruf zu porträtieren: was es bedeutet, Erzieher zu sein. Das fand ich schon eine interessante Ausgangslage.

Wie recherchierst du dazu?

In Konstanz habe ich mit meiner Erzieherin, die damals vor 40 Jahren angefangen hat und jetzt als Kitaleiterin bald in Rente geht, gesprochen.

„Wie im richtigen Film“ und „Vaterfreuden“ haben beide die Demenz des Vaters und das Loslassen zum Thema. Das Thema hat mich nie richtig losgelassen und das habe ich im Film 13 Jahre später noch einmal verarbeitet. Damals wie heute arbeite ich mit einem Professor der Neurologie in der Schweiz zusammen – mir ist schon sehr wichtig, dass das Ganze so abgebildet wird, wie es ist.

Und wann kommt der nächste Roman?

Es ist schwer, ein gutes Thema zu finden. Ich habe so eine harte Literaturmanagerin, die sagt: „Kann man machen, kann man aber auch sein lassen.“ Es ist nicht einfach, eine Geschichte zu finden, die auf dem heutigen Buchmarkt funktioniert und bei der man Lust hat, zwei bis drei Jahre seines Lebens reinzustecken. Ich werde in drei Jahren 50 und ich würde mir schon wünschen, dass bis dahin noch etwas passiert. Also vielleicht zum 50. Geburtstag. Vielleicht muss man tatsächlich mehr das Leben genießen und sich nicht schon wieder hinsetzen und arbeiten.

Vielen herzlichen Dank für die interessanten Antworten!

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