Frau und Mann klatschen sich bei der Arbeit ab

Was macht eine „gute“ Arbeit aus?

Kann das nicht manchmal die Gefahr darstellen, dass man sich selbst überfordert?

Die Gefahr ist natürlich da. Jeder muss darauf achten, im Gleichgewicht zu bleiben. Die Menschen, die motiviert sind, etwas Wichtiges zu bewegen, sind aber häufig sehr starke, widerstandsfähige Personen. Ich glaube, sinnstiftendes Arbeiten erzeugt eine enorme Kraft. Ich weiß, wovon ich spreche. Elf Jahre lang selbstständig im Non-Profit-Bereich zu arbeiten, ist herausfordernd. Geld zu sammeln für eine höhere Vision zehrt an den Kräften und treibt einen manchmal an seine Grenzen. Aufgeben kam aber für mich nie infrage. Der Antrieb war zu groß, etwas zu bewegen, für Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind. 

Warum ist es für Unternehmen wichtig, dieses Streben nach dem Sinn in der Arbeit zu berücksichtigen?

Die Grundmotivation des Menschen ändert sich. Eine Gemeinschaft, die sich für etwas Sinnvolles einsetzt, ist auf jeden Fall schlagkräftiger als ein Unternehmen, in dem jeder nur seinen eigenen Karriereweg verfolgt. 

Gibt es abschließend noch einen Rat, welchen Sie insbesondere Leuten geben würden, die vor dem Eintritt ins Arbeitsleben stehen?

Per se offen sein für das, was da kommt, ein bisschen experimentierfreudig zu sein und nicht zu sehr dogmatisch. Wenn ich als junger Mensch eine Leidenschaft entdeckt habe, dann sollte ich das weiterverfolgen. Manchmal weiß man aber auch gar nicht, was man kann und muss sich durch Ausprobieren erst selber kennenlernen. Ich kenne Menschen, die erst mit 30 feststellen, dass sie irgendwas gut können. Die Welt ist groß und es gibt tausend Möglichkeiten. Ausprobieren ist das A und O. 

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Bildquelle: Krakenimages auf Unsplash; CC0-Lizenz