Erwachsener Mann und Kind

Peter-Pan-Syndrom: Wenn Männer Kinder bleiben

Auf der einen Seite stehen die Helikoptereltern, die ihre Kinder beinahe unter all ihrer Liebe erdrücken. Wegen der ständigen Präsenz der Eltern fällt es Kindern schwer, einen eigenen Weg zu gehen und eine eigene Persönlichkeit zu entfalten. Diese verpasste Chance wollen sie als Konsequenz unterbewusst im Erwachsenenalter nachholen. Auch zu viel Lob kann schädlich für die Entwicklung sein. Betroffenen fällt es dadurch im späteren Leben schwer, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden. 

Auf der anderen Seite stehen Eltern, die ihren Kindern zu wenig Liebe schenken. Das Kind leidet darunter und bekommt den Eindruck, nicht liebenswürdig zu sein. Im Erwachsenenalter sind solche Personen stark von ihrer Angst vor Zurückweisung und Versagen eingenommen und versuchen es mit kindischem Verhalten zu kompensieren. Sind Eltern zu dominant, haben Kinder das Gefühl, den Ansprüchen nicht gerecht werden zu können. Aus Selbstschutz heraus wehren sich Peter-Pan-Männer deshalb gegen das Erwachsensein im Allgemeinen. 

Das Wendy-Syndrom 

Es ist natürlich wichtig zu erwähnen, dass in diesem Artikel von Extremfällen ausgegangen wird. Kindische fünf Minuten hat vermutlich fast jeder Mensch ab und zu. Sollte der ernsthafte Verdacht des Peter-Pan-Syndroms jedoch bestehen, ist es wichtig, vorsichtig mit Betroffenen ins Gespräch zu kommen, denn häufig fällt es ihnen selbst gar nicht auf. Ganz nach dem Motto: Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung. 

Das Wendy-Syndrom ist eine weitere psychische Verhaltensweise aus dem Nimmerland. Wendy, Peter Pans beste Freundin, ist in den Geschichten immer darauf bedacht, es anderen Personen recht zu machen. In extremeren Fällen wird dieses Syndrom von Betroffenen durch aufopferungsvolle Verhaltensmuster ausgelebt. Was auf den ersten Blick löblich und selbstlos erscheinen mag, kann schnell dazu führen, dass Menschen mit dem Wendy-Syndrom jegliche Selbstständigkeit und das Bewusstsein auf sich selbst zu achten, verlieren. 

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Bildquelle: Mathias P.R. Reding (links) und Timothy Eberly (rechts) auf Unsplash; CC0-Lizenz