Handy mit Poparazzi App

Goodbye Instagram? Der Poparazzi-Hype

Als vor einigen Jahren die ersten sozialen Medien eingeführt wurden, drehte die Welt durch. Endlich konnte man sich mit Nutzer*innen aus allen Ländern und Regionen in Verbindung setzen, über Gruppen gleichgesinnte Menschen finden und sich in Diskussionsforen und Kommentarspalten miteinander austauschen. Innovative Apps wie Instagram oder Facebook wurden als völlig neue Art der menschlichen Interaktion und Kommunikation angesehen. Keine zwanzig Jahre später muss man sich aber die Frage stellen: Machen die sozialen Medien wirklich sozialer?

Im Zentrum der Kritik steht auch Instagram, das mit mehr als einer Milliarde aktiver Nutzer*innen schon längst globalen Einfluss hat. Dutzende Selfies, vermischt mit mehr oder wenig ansprechenden Glättungs- und Farbeffekten, das Sammeln und Empfangen von Herzen und Festhalten von Momenten in der Story: Ist das noch sozial oder reine Selbstdarstellung? Eine Frage, die am Ende jede*r für sich selbst beantworten muss. Die App „Poparazzi“ will genau mit dieser reinen Selbstdarstellung brechen und wieder ein sozialeres Miteinander fördern. Mit einem neuartigen Ansatz versucht sie das Spiel der sozialen Medien komplett zu verändern. Bislang gibt ihr der Erfolg recht: Platz 13 in den Charts des App-Stores für Gratis-Anwendungen (iOS). Aber was genau steckt dahinter? Und wird „Poparazzi“ lediglich eine Trenderscheinung wie „Clubhouse“ werden oder langfristig vielleicht zu einem Giganten in der Welt der sozialen Medien, der es selbst mit dem übermächtigen Facebook-Universum aufnehmen könnte?

Was macht Poparazzi so besonders?

Vielleicht die größte Innovation der „Poparazzi“-App ist die Art, wie Nutzer*innen ihre Bilder posten. Die kurze Antwort: Gar nicht. Zumindest nicht selbst. Um das soziale Zusammensein zu fördern, gestalten Freund*innen ihre Profile gegenseitig. Sie können ein Bild hochladen und definieren, wer darauf zu sehen ist. Das Foto wird im Profil des/der Abgebildeten veröffentlicht. Man kann sein eigenes Profil selbst nicht gestalten, sondern nur einschränken, welche Bilder am Ende wirklich zu sehen sind. Inwiefern das rechtlich und im Hinblick auf Datenschutz in Deutschland machbar ist? Schwer zu sagen, aber dennoch ein interessanter Ansatz.