Handy mit Poparazzi App

Goodbye Instagram? Der Poparazzi-Hype

Aus dem sozialen Aspekt heraus haben sich die Entwickler*innen dazu entschlossen, die Frontkamera in der App zu sperren. Schluss mit den Selfies! Wer ein Bild von sich haben möchte, ist gezwungen, Freund*innen danach zu fragen.  Ebenso verzichtet „Poparazzi“ komplett auf Follower- oder Like-Zahlen. Der Wettkampf um mehr Aufmerksamkeit soll auf diese Art zumindest eingedämmt werden. Eine mutige Entscheidung, wenn man bedenkt, dass gerade diese Funktionen den Suchtfaktor von Instagram und Co. ausmachen.

Poparazzi: Kurzer Hype oder Facebook-Konkurrent?

Und genau deshalb bleibt auch abzuwarten, ob „Poparazzi“ ein wirklich langanhaltender Erfolg werden kann. Zum einen existieren bei vielen gewisse Hemmungen, Freund*innen über das eigene Profil entscheiden zu lassen. Zum anderen ist die App für Stars oder Influencer unattraktiv, da sie sich nicht zur Selbstdarstellung oder zum Geld verdienen eignet. Allerdings erscheint „Poparazzi“ auch zu einem denkbar günstigen Zeitpunkt: In den USA ist Corona kaum ein Thema mehr und die Menschen drängt es nach monatelangem Dasein in den eigenen vier Wänden wieder raus in das Leben – eine Entwicklung, die auch für den europäischen Markt in (hoffentlich) absehbarer Zeit zu erwarten ist. Von diesen Gefühlen der neu gewonnen Freiheit und des zurückgewonnenen sozialen Lebens könnte „Poparazzi“ regelrecht beflügelt werden, wie es jetzt schon der Fall zu sein scheint. 

Ob „Poparazzi“ wirklich das nächste große Ding in der Welt der sozialen Medien wird, wird sich also in den nächsten Wochen zeigen. Vieles hängt auch davon ab, wie schnell die Entwickler*innen der App auch eine Android-Version auf den Markt bringen, denn bislang ist „Poparazzi“ nur für iOS erhältlich. Die Nutzerbewertungen gehen aber meist in eine positive Richtung. Eine große Mehrheit ist mit fünf von fünf möglichen Sternen im App-Store begeistert, bei einer Minderheit scheint es noch ab und an technische Probleme zu geben. Mit einem Durchschnittswert von insgesamt viereinhalb Sternen scheint der Weg für „Poparazzi“ erst einmal geebnet.

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Bildquelle: NeONBRAND auf Unsplash; CC0-Lizenz