Psychologie und Wetter: Wie Sonne und Regen unsere Stimmung wirklich beeinflussen

Extremes Wetter – Extremes Verhalten

Mit Sonnenschein und hohen Temperaturen sind nicht nur positive Aspekte verbunden. Bei zunehmender Hitze besteht ein Zusammenhang mit aggressivem Verhalten. In den USA nehmen Verbrechen aller Art, vor allem Gewaltverbrechen wie Mord, Körperverletzung, Raub und Vergewaltigung an heißen Tagen zu. Nicht ganz so dramatisch, vielleicht aber etwas nachvollziehbarer ist das Ergebnis einer weiteren Studie, die besagt, dass Autofahrer*innen bei hohen Temperaturen mehr hupen, wenn es im Verkehr nicht vorangeht. 

Auch bei Gewittern passieren schlimme Dinge: Die Zahl der Autounfälle und die Selbstmordrate steigt, es gibt mehr Kriminalität und individuell fühlen sich die meisten Menschen reizbar, angespannt und depressiv. Manche Menschen leiden sogar an Kopfschmerzen bis hin zu Migräne. Dieses Phänomen lässt sich mit der Ionenkonzentration erklären. Vor Stürmen nimmt die Konzentration an positiven Ionen zu, worauf Menschen empfindlich reagieren. 

Frühlingsgefühle

Der Frühling lässt unsere Herzen höherschlagen – es ist die Zeit der Liebe. Doch was ist dran an dem Mythos? Einer Studie zufolge waren Frauen an sonnigen Tagen eher dazu geneigt, eine Einladung zu einem Date anzunehmen als an bewölkten Tagen. Vielleicht gibt es Frühlingsgefühle also wirklich, oder vielleicht sind die Menschen mit dem Sonnenschein nach der langen tristen Winterzeit einfach besser gelaunt. 

Nicht nur die Liebe, sondern auch unsere Nettigkeit wird vom Wetter beeinflusst. Menschen sind hilfsbereiter bei besserem Wetter. Soziale Wärme und physische Wärme sind gewissermaßen miteinander verbunden. Ein warmes Klima führt dementsprechend zu wärmeren Persönlichkeiten. Damit wäre auch die Frage beantwortet, warum die Menschen in Thailand so freundlich und glücklich sind. 

Quelle: Harley, Trevor: The Psychology of Weather. Routledge New York 2019.

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Bildquelle: Foto von Johannes Plenio via Pexels; CC0-Lizenz