Queer Darlings: Liebenswerte Charaktere auf Netflix

Nadine Kroll befasst sich mit den Fragen, die junge Menschen und speziell Frauen, die gerade ihre Sexualität entdecken, ganz besonders beschäftigen. Es geht um gesellschaftlichen Wandel, Selbstbestimmtheit, neugewonnene Freiheiten, Frauenrechte und darum, dass sich niemand für seinen Körper oder seine Vorlieben schämen muss.

So schön und gut das Programm auf Netflix auch ist, manchmal verlieren wir uns in der riesigen Auswahl, die der Streaminganbieter für uns parat hält. Das geht manchmal sogar so weit, dass wir den Fernseher einfach wieder ausschalten, weil wir uns für keine Serie entscheiden können, obwohl wir mit hunderten von interessant aussehenden Trailern zugeballert wurden. Ohne persönliche Empfehlungen sind wir, was Streaming angeht, inzwischen wirklich aufgeschmissen. Hier kommt Abhilfe: 4 Serien mit queeren Charakteren, die es sich zu gucken lohnt!

Sex Education

Sex Education hat alles, was sich eine queere Person (oder jede Person, die sich für Sex interessiert) wünscht: Schwule, Lesben und Bisexuelle, asexuelle Menschen bis hin zu solchen, bei denen noch immer nicht angekommen ist, dass nicht jeder Mensch hetero ist. Von Analsex bis Verhütung wird wirklich jedes Thema angesprochen und auch vermeintlich aufgeklärte Menschen können hier noch sehr viel lernen.

Pose

Pose spielt Ende der 80er Jahre und beschäftigt sich hauptsächlich mit der sogenannten Ballroom Culture, einer Subkultur der LGBTQIA-Gemeinschaft. Themen, die eine große Rolle spielen, sind beispielsweise Homosexualität, Transsexualität, Drag Queens und HIV. Die Serie glänzt vor allem durch ihre intersektionale Besetzung.

Please Like Me

Please Like Me folgt der schwulen Hauptfigur Josh durch seinen dramatischen, aber auch irgendwie witzigen Alltag. Es geht um Coming Outs und flotte Dreier, aber auch um Depression, Suizid und Vergewaltigung. Die Serie wurde nicht nur von dem auch im realen Leben schwulen Josh Thomas entwickelt, sondern zum größten Teil auch von ihm inszeniert, was sie in Bezug auf die Darstellung queerer Charaktere besonders authentisch macht.

Unbreakable Kimmy Schmidt

Die Comedy-Serie folgt Kimmy Schmidt, die 15 Jahre in einem Bunker gefangen gehalten wurde und mit dem modernen New York, in das sie plötzlich gestoßen wird, auf sehr charmante Art und Weise völlig überfordert ist. Das Highlight jedoch ist ihr schwarzer, schwuler Mitbewohner Titus Andromedon, den man, obwohl er als äußerst klischeehafter Schwuler dargestellt wird, einfach lieben muss.

Nadine Kroll, geboren 1990, studiert Kunstgeschichte in Berlin. Mit 19 Jahren zog sie aus der schwäbischen Provinz in die Hauptstadt und konnte zum ersten Mal ihre Sexualität ausleben. In Blog-Artikeln ließ sie neugierige Leser 2013 erstmals an ihren Erlebnissen teilhaben und legt nun mit ihrem Buch „Stellungswechsel“ umfassend und ungeschminkt Zeugnis von den hellen und den dunklen Seiten ihres Lebens ab.

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Bildquelle: Pixabay; CCO-Lizenz