„Schneewittchen“-Remake: Rachel Zegler erntet Kritik für Pseudofeminismus

20/08/2023

Was steckt hinter der Kritik an Rachel Zegler?

Schon seit der Ankündigung des Remakes erntet Disney heftige Kritik für die Besetzung der titelgebenden Hauptrolle. Mit ihren kolumbianischen Wurzeln habe Rachel Zegler „nicht die schneeweiße Haut“, der die legendäre Disney-Figur ihren Namen verdankt. Daher sei sie nicht für die Hauptrolle in „Schneewittchen“ geeignet.

Eine ähnliche Kontroverse entstand im vergangenen Jahr bereits um die „Arielle“-Neuverfilmung, in der die Schwarze Halle Bailey die Hauptrolle übernahm. In den sozialen Medien wurde deshalb sogar eine Neubesetzung der Hauptdarstellerin gefordert – das passiert nun auch mit Rachel Zegler.

Doch weil ein solcher Ansatz wenig erfolgreich ist, schießt man sich nun auf Aussagen Zeglers ein. Während einige Kommentare konstruktiv sind, sind andere wiederum emotional. So wird ihr unter anderem vorgeworfen, die Vorlage zu verabscheuen und daher ungeeignet zu sein. Einfach nur seine Meinung zu etwas zu äußern und derart viel Gegenwind zu ernten offenbart die größeren Probleme des Sexismus und des Rassismus, die nach wie vor in Hollywood präsent sind.

Amber Heard, Brie Larson, Meghan Markle, Halle Bailey, Rachel Zegler, Megan Thee Stallion—

Content creators make money off of manufacturing misogynistic (often racist /specifically misogynoir) smear campaigns.

These channels don’t care who they harm. pic.twitter.com/iHe4dbCYPQ
— ꧁𝙻𝚎𝚊𝚟𝚎𝙷𝚎𝚊𝚛𝚍𝙰𝚕𝚘𝚗𝚎꧂ (@LeaveHeardAlone) August 13, 2023

In den sozialen Medien werden häufig Ausschnitte aus einem Video-Interview von Entertainment Weekly geteilt, in dem Rachel Zegler erklärt, dass sie eigentlich kein großer Fan des Originals von 1937 sei. Nicht selten wird ihre Begründung dafür außen vor gelassen. So erklärt die Schauspielerin, dass sie das Konzept der klassischen Rettung einer Frau durch einen ehrwürdigen Prinzen für überholt halte – ein Ausschnitt, der oft bewusst weggelassen wird, um die Realität zu verzerren und Rachel Zegler als ungeeignet darzustellen.

Auch wenn es wichtig ist, anzuerkennen, dass die Suche nach der Liebe kein Widerspruch zum Feminismus ist, so ist Rachels Kritik an der naiven Rolle Schneewittchens in Grimms Märchen durchaus gerechtfertigt. Denn Schneewittchen ist schlichtweg schon lange kein Vorbild mehr – schließlich hält sie unemanzipiert den männlichen Zwergen die Bude sauber. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass ein Prinz sie aus ihrer misslichen Lage befreien muss.

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