Schulden in der Jugend: Jeder Fünfte ist betroffen
Endlich kommt der Sommer! Die neuesten Mode-Trends wandern in den Warenkorb, schließlich möchte man nicht die alten Sachen aus dem letzten Jahr tragen. Doch wer soll das alles bezahlen? Die Optionen beim Onlineshopping machen es scheinbar möglich. Mit nur einem Klick, Kauf auf Rechnung oder sogar in Raten kann sorglos eingekauft werden, gezahlt wird später. Da kann man schnell den Überblick verlieren. Die Folge: Jeder Fünfte zwischen 14 und 29 Jahren hat Schulden.
Laut Statistik ging in Deutschland seit vier Jahren in Folge die Zahl der überschuldeten Privatpersonen zurück. Jugendliche und junge Erwachsene sind an diesem Erfolg wohl aber weniger beteiligt. In einer neu veröffentlichten Studie zeigten sich zwar die akuten Sorgen vor der Inflation, dem Krieg und dem Klima, zum Sparen animiert dies die Jugendlichen scheinbar aber nicht wirklich. Natürlich sind sie ebenso wie der Rest der Bevölkerung von den teuren Lebenshaltungskosten beeinflusst. Jedoch zeichnet sich laut den Autoren auch ein anderes Bild, welches die Schulden in der Jugend erklären.
Shoppe jetzt, bezahle später
Der schwedische Zahlungsanbieter Klarna fällt mit seiner schwarzen Schrift auf pinken Hintergrund auf. Auf der dazugehörigen Website begrüßt einen Paris Hilton als Sinnbild für finanzielle Freiheit im pinken Kleid, behangen mit teurem Schmuck. Die Website ist modern, mit QR-Code, beinah vergisst man zwischen den bunten Bildern und den smoothen Sprüchen, dass es sich hier um einen Zahlungsanbieter handelt. „Bezahle sofort oder in bis zu 30 Tagen. Das ist smoooth“ steht da geschrieben. Als „smoooth“ werden hier Schulden verkauft. Dass diese Masche gerade bei jungen Erwachsenen gut ankommt, beschreiben die Autoren der oben genannten Studie als Trend der Klarna-Schulden.
Schulden, aber happy
Tatsächlich sind 20% der Jugendlichen und jungen Erwachsen nun schon in der Jugend verschuldet. Eine Situation, welche laut einer Mainzer Studie aus dem Jahr 2008 den Gesundheitszustand negativ beeinflusst. Glaubt man jedoch der Jugend in Deutschland-Trendstudie, scheinen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen trotz ihrer schlechten finanziellen Lage mit ihrer persönlichen Situation weiterhin relativ zufrieden zu sein. Wahrscheinlich ist es genau diese Leichtigkeit, auf die Zahlungsanbieter wie Klarna abzielen. Sie ermöglichen durch ihre einfache Handhabe, Schulden in der Jugend mit nur einem Klick. Um einen besseren Überblick über deine Finanzen zu kommen und Schulden zu vermeiden, können folgende Tipps helfen:
- Führe ein Haushaltsbuch. So hast du deine fixen monatlichen Ausgaben immer im Blick.
- Bezahle am Monatsanfang deine Fixkosten wie Miete, Internet, Strom, Versicherungen etc.
- Lege ein grobes Budget fest für Lebensmittelausgaben und berechne dann, wie viel Geld dir für Shopping übrig bleibt.
- Behalte deinen Kontostand stehts im Auge. Viele Banking-Apps bieten auch die Möglichkeit, dir regelmäßig eine Benachrichtigung über deinen Kontostand zu schicken.
- Vermeide möglichst einen Kauf auf Kreditkarte oder Raten und zahle Rechnungen immer sofort.
- Gehe öfter mal mit einem festen Bargeld-Budget in der City shoppen, statt im Internet einzukaufen.
Du bist selbst von Schulden betroffen und hast den Überblick verloren? Dann kann dir die Caritas Deutschland helfen.
Gleich weiterlesen:
- „Bare Minimum Monday“: Entspannter Montag durch TikTok-Trend?
- Selbstinszenierung auf Social Media: Das Problem der Gen Z
- Gute Gründe, warum du wieder mit dem Lesen anfangen solltest
Folge ZEITjUNG auf Facebook, TikTok und Instagram!
Bildquelle: Mikhail Nilov(zugeschnitten) via Pexels; CC0-Lizenz