Aus alt mach teuer: Die Gentrifizierung von Secondhand
Wer hat Schuld?
Die Schuld liegt natürlich nicht allein bei den Resellern. Das Problem sind vor allem die Läden, die mit dem Trend mitgehen. Im untenstehenden Video erklärt YouTuberin Kristen Leo, dass es mehr als genug gebrauchte Kleidung gibt, die günstig an Bedürftige abgegeben werden kann. Ihr Standpunkt ist, dass die Reseller den Läden sogar einen Gefallen tun, indem sie viele ausgewählte Produkte kaufen und diese auf Vinted oder Depop weiterverkaufen. Denn Secondhand-Läden erhalten so viele gespendete Altkleider, dass die meisten nicht mal im Shop landen, sondern in ärmere europäische Länder verschifft werden. Laut ihr ist es die Aufgabe der Läden, nicht mit Preiserhöhungen auf den Boom zu antworten.
Also: Wer darf bei Secondhand-Läden einkaufen?
Ganz klar: Secondhand ist für alle. Es ist super, dass so ein nachhaltiges Konzept einen solchen Boom erfährt. Allein der Fakt, dass Menschen sich von Fast Fashion abwenden, ist Grund genug, um jeden zum Kauf gebrauchter Mode zu motivieren. Das Problem sind nur Menschen und Läden, die aus Secondhand eine rein kapitalistische Profit-Maschine machen wollen. Das widerspricht dem eigentlichen Sinn und macht Secondhand unzugänglich und teuer.
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Bildquelle: Alexander Grey via Unsplash; CCO-Lizenz