Fütterer is(s)t anders: So erkennst du tierische Zusatzstoffe

Das Problem mit den Verarbeitungshilfsstoffen

Lebensmittelzusatzstoffe und ihre E-Nummern lassen sich mit einem Blick auf die Zutatenliste normalerweise leicht identifizieren. Kritisch hingegen sind Verarbeitungshilfsstoffe, die im Herstellungsprozess zwischenzeitlich verwendet werden, im Endprodukt aber keine technische Verwendung mehr haben. Beispielsweise wird teilweise Gelatine zur Klärung und zur Haltbarmachung von Saft und Wein verwendet. Da die Gelatine vor der Abfüllung allerdings wieder entfernt wird, ist sie nicht auf dem Zutatenlabel vermerkt.

Wie können wir also sicher gehen, dass unser Vino vegan ist? Mittlerweile sind viele Getränke wie Saft oder Wein mit dem Vegan-Label gekennzeichnet. Ziert dieses Label deinen Lieblingswein, kannst du sicher sein, dass keine Gelatine als Zwischenprodukt verwendet wurde. Falls das Produkt nicht das Vegan-Label führt und die Zutatenliste keine tierischen Produkte aufweist, hilft eine Nachfrage beim Produzenten, um herauszufinden, ob tierische Bestandteile bei der Herstellung verwendet wurden.

Halte Ausschau nach dem Vegan-Label

Es kann am Anfang etwas nervig sein, Produkte eingehend zu analysieren, bevor wir sie aufs Kassenband legen. Allerdings hast du so auch schnell den Dreh raus, bei welchen Produkten du zum Beispiel vorsichtiger sein solltest und bei welchen du blind zugreifen kannst. Apps wie der vegane Einkaufsguide von PETA können dir den Einkauf – und das Leben – enorm erleichtern. Das Vegan-Label hilft dabei, tierfreie Produkte sofort zu erkennen – ohne Blick auf die Zutatenliste. Wenn ein Lebensmittel dieses Siegel trägt, kannst du sicher sein, dass auch keine tierischen Verarbeitungshilfsstoffe eingesetzt wurden. Das gilt für Wein wie für Süßigkeiten.

Falls es in Cafés, im Dönerladen oder beim Bäcker keine Informationen zu den Produkten gibt und du dir unsicher bist, ob Brownie, Falafel & Co. wirklich pflanzlich sind: Frag nach. Auch nach Stoffen, die im Herstellungsprozess verwendet wurden. Zwar kostet mich das manchmal heute noch Überwindung. Ich will ja schließlich kein Aufsehen erregen oder eine Extrawurst für mich beanspruchen. Doch es ist mein gutes Recht, nachzufragen – oft wurde ich dann sogar positiv überrascht. Als ich im Café nachfragte, ob der Carrot Cake in der Auslage vegan sei – und er es leider nicht war –, zauberte die Verkäuferin plötzlich ein Stück roh veganen Blaubeer-Käsekuchen aus dem Kühlschrank. Jackpot! Bei einem Augenroller oder einem unfreundlichen Kommentar wie „Nee, Herzchen, das wäre ja noch schöner“ weiß ich außerdem: In dieses Café komme ich ganz bestimmt nicht noch einmal.

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Bildquelle: Markus Spiske on Unsplash; CC0-Lizenz