Gangsta-Rap Studie zeigt Zusammenhang zu Antisemitismus auf

Gangsta-Rap fördert Juden- und Frauenfeindlichkeit

Der Erfolg von Gangsta-Rap

Gangsta-Rapper beschreiben in ihren Songs oftmals die Aufstiegsbestrebungen, die sie mithilfe von musikalischem und kriminellen Erfolg realisieren wollen. Dieser Versuch aus sozial schwierigen Verhältnissen aufzusteigen, wird von den befragten Hörer*innen geschätzt und positiv bewertet. Dabei muss das eigene Sozialprofil dem der Rapper nicht ähneln, denn die Musik wird – entgegen der häufigen Annahme – nicht nur von Jugendlichen aus prekären Verhältnissen konsumiert. 36,6% der Befragten gab an, dass Gangsta-Rap auf politisch wichtige Themen aufmerksam macht. Junge Menschen nehmen das Musikgenre daher als sozialkritisch wahr und schätzen genau das an der Musik. Erschreckend ist daher, dass antisemitische und frauenfeindliche Aussagen in den Liedern sich mit den Einstellungen der Hörer*innen überschneiden. Denn auch misogyne und chauvinistische Einstellungsmuster konnten festgestellt werden. So sind „Gangsta-Rap-Hörer*innen im Schnitt chauvinistischer eingestellt als Nicht-Hörer*innen“ und diejenigen, die ihn intensiv konsumieren, neigen „zu stärkeren misogyn-chauvinistischen Einstellungen“.

Fazit

Die Studie konnte sehr wohl einen Effekt belegen, dass Gangsta-Rap-Hörer*innen eher zu antisemitischer und frauenfeindlicher Einstellung tendieren als Nicht-Hörer*innen. Jedoch ist es keine zwingende Auswirkung des Gangsta-Raps, da auch Nicht-Hörer*innen (wenn auch weniger) diese Einstellungen haben können. Wichtig bei der Debatte bleibt jedoch, dass das Rap-Genre nicht im Gesamten negativ zu bewerten ist, sondern vor allem die antisemitischen, sexistischen sowie verschwörungstheoretischen Aussagen kritisch zu betrachten sind und das auch in anderen Musikgenres. Daher bleibt es spannend, was die Studie für Empfehlungen für den Umgang mit Gangsta-Rap im Kontext schulischer sowie außerschulischer Bildung im September veröffentlichen wird und inwiefern sie realistisch dazu beitragen können, eine kritische und menschenfreundliche Einstellung zu stärken.

Wer sich ein genaueres Bild machen möchte, kann hier die Ergebnisse der Studie nachlesen, aus der zitiert und die Abbildungen entnommen wurden.

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Bildquelle: René Ranisch von Unsplash; CCO-Lizenz