Gefährliche Farbstoffe in Tattoos

Dass Tätowierungen schädlich sein können, hört man ja oft genug – meist von Personen, die eher wenig Ahnung und dafür umso mehr Vorurteile haben. Eine neue Studie hat sich jetzt aber mit den beim Tätowieren verwendeten Farbstoffen beschäftigt und kam zu besorgniserregenden Ergebnissen.

Dazu hat sich das Forscherteam der Universität Graz 73 Tätowiermittel näher angeschaut. Bei fast jedem verwendeten Farbstoff haben die Wissenschaftler*innen Verstöße gegen gesetzliche Vorschriften feststellen können:

  • 93 Prozent der Proben verstießen gegen mindestens ein gesetzlich vorgegebenes Kriterium
  • 61 Prozent der Tinten enthielten bedenkliche Farbstoffe
  • 50 Prozent hatten falsche Pigmente als Inhaltsstoff angegeben
  • Alle waren mit Chrom und Nickel belastet

Besonders betroffen sind rote, aber auch blaue und grüne Farben. Verhältnismäßig wenig belastet waren laut Studie schwarze und weiße Farbstoffe. Nur in wenigen Fällen wurden die Grenzwerte für Metallunreinheiten wie Eisen, Aluminium, Titan und Kupfer überschritten.

Metalle können körperliche Reaktionen hervorrufen

Metalle wie Nickel, Kupfer und Chrom können akute Reaktionen wie Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen auslösen, Hautveränderungen hervorrufen, zu Müdigkeit oder Schlafstörungen führen sowie Magen-Darm-Probleme oder gar Lähmungserscheinungen verursachen. In den meisten Fällen bleibt eine Belastung mit diesen Stoffen jedoch unbemerkt. Entwarnung für diejenigen, die keine Allergien haben, gibt es nicht: Diese können sich nämlich auch im Laufe der Zeit bilden.

Stärkere Kontrolle und Aufklärung

Daher fordern die Forscher*innen eine strengere Kontrolle von Tattoofarben, damit diese auch die Grenzwerte einhalten. Außerdem sollte vor dem Tätowieren ein Allergietest durchgeführt werden und der Kunde über mögliche Risiken in Kenntnis gesetzt werden. Schließlich ist jedes einzelne Tattoo auch immer mit einem Eingriff verbunden, der gründlich auf gesundheitliche Risiken überprüft werden sollte.

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Bildquelle: Brett Sayles von Pexels; CC0-Lizenz