Tesla: Elon Musk legt sich mit ganz Skandinavien an

Tesla verliert Zeit und Geld

Der Druck auf Tesla wird jedoch größer. Der Fonds PensionDanmark, der im Besitz dänischer Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände ist und die Altersvorsorge- und Rentenleistungen für dänische Arbeitnehmer und Selbstständige verwaltet, verkaufte vor kurzem Tesla-Aktien im Wert von etwa 64 Millionen Euro. Grund sei die Haltung Teslas gegenüber den Gewerkschaften. Gleichzeitig ist Skandinavien ein wichtiger Absatzmarkt für Tesla. Norwegen war im vergangenen Jahr der viertgrößter Absatzmarkt für Tesla, Schweden der fünftgrößte.

Außerdem erlitt Tesla letzten Monat einen großen Absatzeinbruch auf dem chinesischen Automarkt. Das US-Unternehmen verkaufte 18 Prozent weniger Autos als im Vorjahresmonat. Der chinesische Elektroautohersteller BYD steigerte seinen Absatz wiederum um 31 Prozent. Negative PR kann sich Tesla also gerade schlecht leisten.

Die Gewerkschaften hoffen, dass sich noch andere Länder mit den schwedischen Kollegen solidarisieren, damit rechnen sogar Analyst*innen, schreibt die Financial Times. Vor allem ein Streik in Deutschland würde Tesla schaden. Drei Viertel der in Europa verkauften Tesla werden mittlerweile in der Berliner Großfabrik hergestellt. Laut Eigenangaben sind dort 11.000 Mitarbeiter*innen angestellt. Erst im September wurde über vermehrte Arbeitsunfälle im Tesla-Werk berichtet. Darauf setzte sich die Gewerkschaft IG Metall mit den Arbeiter*innen zusammen. Tesla reagierte schnell und erhöhte im Oktober die Löhne. Laut Tesla sei es jedoch keine Reaktion auf das Einschreiten der Gewerkschaft gewesen. Sollte der Streik aus Skandinavien tatsächlich nach Deutschland und zur „Gigafactory“ in Brandenburg überschwappen, könnte das zur Katastrophe für Tesla werden und würde sie zum Handeln zwingen. Noch gibt es aber keine Anzeichen für einen Streik außerhalb Skandinaviens.

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Bildquelle: Craig Adderley, via Pexels; CC0-Lizenz