TikTok-Trend „Lazy Girl Job“: Gen Z entsagt sich toxischer Arbeitskultur

Einige Studien und Umfragen legen nahe, dass bei Frauen das Risiko, an einem Burnout zu erkranken oder unter chronischem Stress zu leiden, noch etwas höher ist. Haushalt, das Familienleben steuern, Arzttermine, Erledigungen, Einkäufe, Kinderbetreuung oder die Versorgung von Verwandten: Frauen sind häufiger neben ihrer Erwerbstätigkeit durch zusätzliche Arbeit belastet. Diese Form der unbezahlten und unsichtbaren Arbeit ist unter dem Begriff „Care-Arbeit“ bekannt.

Durchschnittlich liegt der sogenannte „Gender Care Gap“ – also die Differenz der unbezahlten Sorgearbeit innerhalb des Haushalts zwischen Männern und Frauen – in der deutschen Gesamtbevölkerung bei gut 50 Prozent. Frauen leisten im Schnitt also etwa anderthalbmal so viel unbezahlte Care-Arbeit wie Männer. Mit diesem Ergebnis liegt Deutschland laut einer Studie im mittleren Bereich der Länder.

Haben wir die Überarbeitung normalisiert?

Es mag Zeiten geben, in denen Menschen sich anstrengen müssen bzw. wollen oder einen größeren Teil ihrer Zeit einem bestimmten Ziel widmen. Das ist nichts, was wir pauschal verteufeln müssen. Wie der Trend „Quiet Quitting“ allerdings gezeigt hat, tickt die Generation Z anders. Für die Gen Z ist Arbeit nicht mehr das einzig Sinnstiftende im Leben, sondern ein reiner Broterwerb. Die Quintessenz des „Lazy Girl Job“-Phänomens: Es ist in Ordnung, seine Prioritäten zu verlagern und einer Arbeitskultur zu entsagen, bei der es hoch angesehen wird, sich für einen Job aufzuopfern.

Die starren Skripte einer Industriegesellschaft – Familiengründung, Hausbau, Rente – passen nicht mehr in eine krisenhafte Welt, in der die Klimakatastrophe von Tag zu Tag näher rückt. Ein Job mit einer Work-Life-Balance, der nicht zum Burnout führt: Ist das nicht das, was wir alle wollen?

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Bildquelle: Christina Morillo via Pexels; CC0-Lizenz