Tinder-Talk: Pia Kabitzsch und Co. über Selbstfindung und Dating

12/09/2023

Marie Luise Ritter und das „Slow Dating“

Marie Luise berichtete im Anschluss von ähnlichen Problemen. Zunächst habe sich jedes Date wie ein Schauspiel angefühlt, das die andere Person möglichst gut unterhalten sollte. Sie habe sich in eine Rolle begeben, deren einziges Ziel es war, zu gefallen. „Doch im Laufe meiner Dating-Erfahrungen kam die Wendung. Ich begann, mir der Kostbarkeit meiner eigenen Zeit bewusst zu werden. Ich startete eine Reise hin zur Authentizität (…).“

Ganz nach dem Motto „Qualität statt Quantität“ habe sie das Prinzip des „Slow Datings“ für sich entdeckt. Ihr Dating-Verhalten richte sich nun nach ihren Vorstellungen und Werten, wobei sie die Wahl ihrer Partner viel bewusster treffe. Das langsame Kennenlernen ermögliche es ihr, bei sich zu bleiben und sich gleichzeitig mehr auf ihren Date-Partner einzulassen.

Sanijel Jakimovski über Authentizität und Objektivität

Auch Sanijel habe lange mit der Angst vor Ablehnung zu kämpfen gehabt. Er zähle sich selbst eher zur Fraktion „Hals über Kopf verlieben“, doch habe er sich meist mit seinen Gefühlen zurückgehalten, um sein Gegenüber nicht abzuschrecken. Mit jeder Dating-Erfahrung mehr habe er jedoch realisiert, wie wichtig Authentizität für eine Beziehung ist. Auch wenn Authentizität bedeute, manchmal zurückgewiesen zu werden oder Menschen aus seinem Leben zu verabschieden.

„Dates bieten die Chance zu erkennen, was ich wirklich in einem Partner suche und auch, was ich nicht will.“ Ihm zufolge sollte man jedem Date mit einer gewissen Objektivität begegnen. Demnach sollte man sich nicht nur auf die eigenen Fehler konzentrieren, sondern ebenso das Handeln der anderen Person genauer betrachten. Und natürlich immer man selbst sein.

„Jeder Erfolg, sei er noch so klein, ist immerhin ein Erfolg.“
Pia Kabitzsch

Während des Tinder-Talks sind die Teilnehmer*innen sowie das Publikum zu der Erkenntnis gekommen, dass Dating nicht nur den Zweck hat, die große Liebe zu finden. Es geht vielmehr darum, mit jedem kleinen Schritt mehr zu sich selbst zu finden und letztendlich vielleicht einer Person zu begegnen, die einen mit allen Facetten so annimmt und schätzt, wie man es selbst tun sollte.

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