Dating-Trend „Fireworking“: Benutzt dich dein Date nur?

Zu den toxischen Dating-Trends wie „Breadcrumbing“, „Ghostlighting“ und „Lovebombing“ gesellt sich nun ein weites Phänomen, das nicht weniger problematisch als seine Vorgänger ist: „Fireworking“.

So ziemlich jedes auch aus früheren Zeiten bekannte Verhalten – wenn damals auch ohne Internet und Smartphone – hat im Jahr 2023 eine mehr oder weniger skurrile Bezeichnung. So auch das sogenannte „Fireworking“, das im Gegensatz zu vielen anderen Dating-Trends kein offensichtlich böser und gefühlloser Akt ist.

Es ist eigentlich das genaue Gegenteil vom Phänomen „Stashing“, das im letzten Jahr populär wurde. Der Trend „Stashing“ war ein großer Erfolg, denn bevor der Begriff aufkam, wusste niemand so recht, dass er gestasht wurde. „Stashing“ bedeutet, dass man seine Beziehung vor der Familie und den Freunden verbirgt, damit niemand erfährt, mit wem man zusammen ist. „Fireworking“ ist das Gegenteil davon – dafür aber nicht weniger toxisch.

Was steckt hinter dem Dating-Trend „Fireworking“?

Beim „Fireworking“ ist anfangs alles schön. Dein Date postet dich immerhin direkt auf Instagram, stellt dich seinen Freund*innen vor und nimmt dich sogar mit zu Familienfeiern. 

Ein Feuerwerk ist an und für sich etwas Schönes – wenngleich es auch nur von kurzer Dauer ist. So wie „Fireworking“ auch – das meint: Dein Date inszeniert große Gefühle, obwohl in der Realität gar nicht alles so rosig ist.

Es könnte nämlich gut sein, dass dein*e Dating-Partner*in sich nicht mit dir verabredet, weil ernste Gefühle im Spiel sind, sondern um Fragen wie „Wann kommt denn endlich der*die Richtige?“ aus dem Weg zu gehen (und zu suggerieren, man habe ihn*sie gefunden) oder um Verflossene eifersüchtig zu machen. Die Person, die von der „Fireworking“-Masche Gebrauch macht, könnte auch das Ziel verfolgen, sich in den sozialen Medien von der schönsten Seite zu präsentieren. 

Daran erkenne ich, dass mein Date mich ausnutzt

Manche Menschen teilen einfach zu viel in den sozialen Medien mit – das ist in Ordnung und nicht dasselbe wie der Dating-Trend „Fireworking“. Problematisch wird es dann, wenn die Zuneigung nur zur Schau gestellt wird, dein Date aber kalt und verschlossen ist, wenn ihr nur zu zweit seid. Vielleicht fällt dir auf, dass dein Date im wirklichen Leben nicht so zärtlich ist wie vor der Kamera, vor anderen Menschen oder in den sozialen Medien.

Wenn du Opfer der „Fireworking“-Masche bist, wirst du benutzt, damit dein Date mit dir prahlen kann. Das ist irgendwie schmeichelhaft, weil es bedeutet, dass dich die Person attraktiv genug findet, um mit dir anzugeben. In erster Linie ist der Dating-Trend aber toxisch. Anstatt sich um die Meinung anderer Leute zu kümmern, sollte es deinem Date um eine gesunde, liebevolle Beziehung zu dir gehen.

Wir alle täuschen in den sozialen Medien bis zu einem gewissen Grad etwas vor, indem wir nur unsere interessantesten Seiten und die vorteilhaftesten Fotos teilen. Wenn dich der Unterschied zwischen deiner Online-Beziehung und deiner Beziehung im wirklichen Leben aber unglücklich macht, ist es an der Zeit, ein ernstes Gespräch zu führen.

Gleich weiterlesen:

Folge ZEITjUNG auf FacebookTikTok und Instagram

Bildquelle: Polina Tankilevitch via Pexels; CC0-Lizenz