Körperliche Nähe zu seinem Kind kann Mütter auch überfordern und zum Touched-out-Syndrom führen.

Das Touched-Out-Syndrom bei Müttern: Wenn die Nähe erdrückend wird

Symptome und Anzeichen

Die Symptome reichen von Müdigkeit und Erschöpfung über Reizbarkeit bis hin zu einem Gefühl der Überforderung. Viele Mütter berichten auch über eine Abneigung gegen weitere Berührungen, sogar von ihrem Partner, und eine allgemeine Sehnsucht nach dem Alleinsein.

Die ständige körperliche Beanspruchung kann zu Stress, Angstzuständen und in einigen Fällen zu Depressionen führen. Das Gefühl, nicht genug Raum für sich selbst zu haben, kann das Selbstwertgefühl und die allgemeine Lebenszufriedenheit beeinträchtigen.

Das Touched-Out-Syndrom wird oft durch die idealisierte Darstellung der Mutterschaft in den Medien und der Gesellschaft verschärft. Der Druck, stets eine liebevolle und geduldige Mutter zu sein, kann das Gefühl der Isolation und Unzulänglichkeit verstärken.

Was hilft beim Touched-Out-Syndrom?

Zur Bewältigung des Touched-Out-Syndroms ist es wichtig, regelmäßige Auszeiten für sich selbst zu planen und diese auch einzuhalten. Das kann einfache Aktivitäten wie ein entspannendes Bad, das Lesen eines Buches oder einen Spaziergang umfassen. Ebenso wichtig ist es, mit dem Partner oder der Familie über die eigenen Bedürfnisse zu sprechen und Unterstützung anzunehmen.

Ein unterstützendes Umfeld kann einen großen Unterschied machen. Die Einbeziehung des Partners oder anderer Familienmitglieder in die Betreuung des Kindes kann Müttern helfen, die benötigte Auszeit zu bekommen. Professionelle Unterstützung, wie Beratung oder Müttergruppen, kann ebenfalls sehr hilfreich sein.

Das Touched-Out-Syndrom ist ein komplexes und tiefgreifendes Problem, das mehr Aufmerksamkeit verdient. Indem wir ein Bewusstsein dafür schaffen und Unterstützungsnetzwerke stärken, können wir Müttern helfen, dieses Syndrom zu bewältigen und ein gesünderes Gleichgewicht in ihrem Leben zu finden.

Die Anerkennung und das Verständnis des Touched-Out-Syndroms sind entscheidende Schritte, um Mütter in ihrer Rolle zu stärken und ihre psychische Gesundheit zu schützen. Ein offener Dialog und eine Kultur der Unterstützung sind der Schlüssel, um das Wohlbefinden von Müttern und Familien zu fördern.

Gleich weiterlesen:

Bildquelle: Monica Turlui via Pexels; CC0-Lizenz