„Toxic Femininity“: Darum müssen wir über „toxische Weiblichkeit“ sprechen

Gegenseitige Unterstützung statt Hass

Obwohl weiblich gelesene Personen oft als gütig, mütterlich und liebevoll gelten, erleben sie den Druck, keine negativen Gefühle wie Hass, Neid oder Missgunst zu haben. Diese Emotionen sind jedoch Produkte des traditionellen binären Geschlechtermodells.

Toxische Weiblichkeit und „Girl Hate“ dienen dazu, das Patriarchat zu erhalten, indem Frauen nicht gemeinsam für Gleichberechtigung kämpfen, sondern gegeneinander. Ein zentraler Unterschied zu toxischer Männlichkeit besteht darin, dass letztere allen Geschlechtern schadet, während toxische Weiblichkeit sich selbst schadet.

Das Konzept von „Sisterhood“ der Autorin bell hooks hat sich als zielführend erwiesen. Es fördert die Solidarität zwischen weiblich gelesenen Personen, die trotz unterschiedlicher sozialer Klasse, Herkunft oder Hautfarbe gemeinsam gegen unterdrückende Strukturen kämpfen. Es ist wichtig, sich zu fragen, ob man Missgunst empfindet, wenn man den Erfolg einer anderen Frau sieht, oder ob man sich mit ihr freut und davon inspirieren lässt. Die Konzentration auf positive Emotionen könnte dazu beitragen, sich von toxischer Weiblichkeit zu befreien.

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