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Wie es ist, als trans* Mensch in Deutschland zu leben

 

Tweets sind keine Verordnungen

 

Der US-Präsident scheint nicht so recht zu begreifen, dass Tweets keine Verordnungen sind und Politik nicht auf Basis dieser stattfindet. Quer durch alle politischen Lager wird von unzulässiger Diskriminierung gesprochen. Erst seit letztem Jahr ist es trans*-Soldaten überhaupt möglich, in der US-Armee zu dienen. Wenn es nach Trump geht, wird diese Regelung bald Geschichte sein.

 

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Und wie sieht es in Deutschland aus?

In Deutschland werden die Rechte für trans* Personen im „Gesetz über die Änderung der Vornamen und die Feststellung der Geschlechtszugehörigkeit in besonderen Fällen“, im Transsexuellengesetz festgelegt. Dieses basiert auf einer pathologisierenden Vorstellung von Transidentität als psychische Störung. Mittlerweile haben Betroffene Definitionsmacht eingefordert und die antiquierte Vorstellung wurde inzwischen von Sexualforschern revidiert. Das Bundesverfassungsgericht beschäftigte sich in der Vergangenheit acht Mal mit Fragen der Transidentität: Bei sechs dieser Treffen wurden die veralteten Regelungen des TSGs für verfassungswidrig und unanwendbar erklärt. Dennoch bleibt auch in unserem Land noch einiges für die Recht von trans* Menschen zu tun

 

Schubladendenken herrscht vor

 

Transgender oder transidente Menschen, so die oftmals bevorzugte Selbstbezeichnung, nehmen ihre Geschlechtsidentität anders wahr als sie im Pass steht und ihnen bei der Geburt zugeordnet wurde. Und genau dieser Umstand scheint sich nicht in das kategorisierte und vielerorts gesellschaftlich etablierte Menschenbild integrieren zu lassen. Schubladendenken vereinfacht vieles, vor allem nimmt es uns das eigene Denken ab: „Es gibt Jungs und Mädels. Punkt.“ Viele von dieser Norm Abweichende befinden sich in einem nicht enden wollenden Rechtfertigungsprozess.

 

Vorurteile, Unwissenheit, unbewusste Beleidigungen

 

Dabei ist es erschreckend, von wie viel Vorurteilen, Unwissenheit und unbewusste Beleidigungen die Transgender-Thematik geprägt ist. Umso wichtiger, dass trans* Menschen selbst zu Wort kommen: Wir haben mit Quentin, (Alter) und trans*, über Diskriminierung, Alltagshürden und fehlende Rechte gesprochen.