Vorgestellt: Enactus – Neben dem Studium die Welt verbessern
Social Entrepreneurship, Aktivismus & Co: In dieser Rubrik stellen wir euch Menschen und Initiativen vor, die mit ihren Ideen die Welt ein kleines Stückchen besser machen.
Auf innovative Weise Menschen helfen und Probleme angehen: Klingt toll und ist es auch. Doch wie geht man so etwas an? Von der Idee bis zur tatsächlichen Umsetzung eines Projektes ist es ein weiter Weg. Gerade jungen Menschen fehlen häufig das Wissen und die Erfahrung, um coole Projektideen umzusetzen oder sogar neue Unternehmen zu gründen und so verlaufen vielversprechende Ideen oft im Sande. Enactus, eine weltweit agierende Studierendeninitiative, bietet genau solchen Ideen einen Rahmen und ein Netzwerk. Ziel ist dabei die Gründung sozialer Organisationen und kleiner Unternehmen, die sich langfristig selbst finanzieren können. So will der Verein einen Beitrag zur Erreichung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen leisten. Die Philosophie dahinter spiegelt sich auch im Namen der Organisation wider: en für entrepreneurial, also den unternehmerischen Geist, act für action, also den Gestaltungswillen und us schließlich für das gemeinsame Arbeiten.
Ursprünglich in den USA entstanden, gibt es die Non-Profit-Organisation heute weltweit. In Deutschland sind 36 Universitäts- und Hochschulteams mit insgesamt über 1.700 Studierenden Teil des Netzwerks. In den einzelnen Teams entwickeln die Studierenden gemeinsam mit Mitarbeiter*innen soziale Innovationen und setzen diese um. Enactus München hat z. B. ein Projekt gestartet, bei dem karibische Strände von störender Braunalge befreit werden und diese als Bio-Dünger lokalen Bauern zur Verfügung gestellt werden soll. Wie bei vielen anderen Enactus-Projekten werden dabei gleichzeitig ein ökologisches (Strände schützen) und ein soziales Ziel (lokale Bauern unterstützen) verfolgt.
Auch an der Umsetzung des Projekts EinDollarBrille war ein Team von Enactus München involviert. Ein Brillenmodell, das aus besonders günstigen und stabilen Materialien besteht und für dessen Herstellung kein Strom benötigt wird, wurde von einem ehemaligen Lehrer entwickelt und wird nun direkt in Entwicklungsländern hergestellt. Dort schafft die Produktion Arbeitsplätze und viele Menschen, die sich sonst keine Brille leisten könnten, erhalten Zugang zu einer für sie bezahlbaren Brille.
Außer den Studierenden sind auch zahlreiche Unternehmen, Stiftungen und NGOs Teil des Enactus-Netzwerks. Sie fördern die Projekte nicht nur finanziell, sondern bieten den Studierenden auch Fortbildungen, verschiedene Veranstaltungen und Einblicke in ihr Arbeiten.
Mitmachen können Studierende aus unterschiedlichsten Wissenschaftsdisziplinen, die einen gewissen Innovationsgeist besitzen und sich gerne für soziale und/oder ökologische Themen einsetzen möchten. Enactus München sucht gerade noch nach neuen Mitgliedern für das Sommersemester 2021. Bis zum 27. April könnt ihr euch bewerben.
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Bildquelle: RF._.studio von Pexels; CCO-Lizenz
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