Vulnerabler Narzissmus: Daran erkennst du ihn

Wie verhält sich ein*e vulnerable*r Narzisst*in?

Menschen, die vom vulnerablen Narzissmus betroffen sind, fallen weniger durch eine selbstüberzeugte Art auf. An folgenden Merkmalen kannst du eine*n verdeckte*n Narzisst*in erkennen:

  • Mangel an Empathie: Genauso wie grandiose Narzisst*innen sind vulnerable Narzisst*innen unfähig, echte Empathie für andere zu empfinden, sodass sie keine tiefen Beziehungen aufbauen können.
  • Kontrollierendes Verhalten: Menschen, die an vulnerablem Narzissmus leiden, versuchen oft verzweifelt, jeden Aspekt ihres Lebens zu kontrollieren – und damit auch das Leben anderer.
  • Defensive Reaktion auf Kritik: Vulnerable Narzisst*innen ziehen sich sozial zurück, werden aggressiv oder verhalten sich defensiv, wenn sie glauben, dass ihre Fähigkeiten infrage gestellt werden.
  • Bedürfnis nach ständiger Anerkennung: Personen, die mit verdecktem Narzissmus leben, benötigen viel Bestätigung von ihren Mitmenschen. Dieses Bedürfnis nach Anerkennung von außen kann zu Gefühlen der Angst und Unsicherheit führen, wenn Betroffene nicht die Bestätigung erhalten, nach der sie sich sehnen.
  • Manipulatives Verhalten: Um zu erreichen, was sie wollen, greifen Menschen, die an verdecktem Narzissmus leiden, oftmals auf Manipulation zurück. Schuld und Scham sind gängige Druckmittel, die zum Einsatz kommen.
  • Schuldzuweisungen: Die Selbstreflexion bleibt bei vulnerablen Narzisst*innen auf der Strecke. Wenn ihnen etwas nicht gelingt, schieben sie die Schuld auf alles andere als auf sich selbst.
  • Neid: Auch wenn verdeckte Narzisst*innen ein aufgeblasenes Selbstbewusstsein haben, werden sie schnell neidisch auf den Erfolg ihrer Mitmenschen. Dies kann übermäßiges Konkurrenzverhalten zur Folge haben, was das Aufrechterhalten gesunder Beziehungen erschweren kann.

Hinweis: Auch wenn viele Menschen narzisstische Verhaltensmuster aufweisen, bedeutet dies nicht zwangsläufig, dass sie an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung leiden – diese tritt Schätzungen zufolge bei bis zu fünf Prozent der Menschen auf. Ein*e Psychiater*in oder ein*e Psycholog*in muss die Diagnose der NPS stellen.

Gleich weiterlesen:

Bildquelle: RDNE Stock project via Pexels; CC0-Lizenz