McDonald’s und KFC: So wird in China Weihnachten gefeiert

Lichterketten, selbstgebackene Plätzchen und natürlich der dekorierte Weihnachtsbaum: So kennen wir unser Weihnachtsfest. Da dürfte es für viele verwunderlich sein, dass zwar auch in anderen, nicht vornehmlich christlich geprägten Ländern Weihnachten gefeiert wird – es da aber ganz anders aussieht als bei uns.

Durch mein Sinologie-Studium bin ich in den letzten zwei Jahren mit vielen Aspekten der chinesischen Kultur vertrauter geworden – seien es Feste, der Schul- und Universitätsalltag oder auch die einzigartige Trink- und Esskultur im Land. Und da das Thema Weihnachten bei uns in Deutschland gerade ohnehin aktuell ist, ist nun auch der perfekte Zeitpunkt, um mal über die Weihnachtstraditionen in China zu sprechen.

McDonald’s statt Messe

Da China im Gegensatz zu Deutschland kaum christlich geprägt ist (Christ*innen machen dort offiziell nur rund ein Prozent der Gesamtbevölkerung aus), ist Weihnachten in China kein gesetzlicher Feiertag: Alle Geschäfte, die hierzulande an Weihnachten die Pforten dicht machen, bleiben ganz regulär offen. Am 25. Dezember nochmal mit Freund*innen in der Innenstadt shoppen gehen? In Deutschland undenkbar!

Durch den geringen Einfluss des Christentums in China hat das Weihnachtsfest für die meisten Chines*innen zudem keine religiöse Komponente. Dass wir an Weihnachten die Geburt „unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus“ feiern, darüber wissen dort die wenigsten Bescheid. Anstatt also zur Weihnachtsmesse in die Kirche zu gehen und den restlichen Tag zu Hause mit der Familie zu verbringen, findet Weihnachten in China draußen statt: ob bei einer Hausparty, einer Runde Karaoke oder eben beim entspannten Fast-Food-Schlemmen bei McDonald’s und Co. mit Freund*innen – an Weihnachten ist nix mit „stille“ Nacht.