Weltklimakonferenz: Kein klarer Ausstieg aus fossiler Energie

Auch die Bundesregierung unterstützt den finalen Entschluss. Der Außenministerin Annalena Baerbock sei ein „riesen Stein vom Herzen“ gefallen. Es herrsche große Freude bei der Ampel, da die Welt das Ende des fossilen Zeitalters beschlossen habe, heißt es aus der deutschen Delegation. Auch die USA zeigen sich zufrieden, obwohl auch sie sich zuvor klarere Formulierungen gewünscht hatten. In Zeiten von Kriegen und Krisen sei es wichtig, für das Gemeinwohl zu handeln, sagte der US-Klimabeauftragte John Kerry.

Inselstaaten fühlen sich betrogen

Doch nicht alle feiern den Beschluss. Die Inselstaaten, die vom steigenden Meeresspiegel besonders bedroht sind, fühlen sich betrogen. Denn der Textentwurf wurde direkt zu Beginn der Plenarsitzung verabschiedet. Eine Vertreterin Samoas sagte, die Gruppe der Inselstaaten sei zu dem Zeitpunkt gar nicht im Raum gewesen und konnte kein Veto einlegen, auf der COP gilt nämlich das Prinzip der Einstimmigkeit. „Die Kurskorrektur, die wir brauchten, ist nicht erreicht worden“, so die Vertreterin Samoas.

Umwelt- und Entwicklungsorganisationen sind geteilter Meinung über den Beschluss. Der Präsident des Umweltbundesamtes, Dirk Messner, lobt den Beschluss: „Damit erkennt die Staatengemeinschaft endlich an, was die Wissenschaft seit Langem einfordert.“ Um den Klimawandel zu verhindern, müsse das fossile Zeitalter zu Ende gehen. Friederike Röder, Vize-Präsidentin der Umweltorganisation Global Citizen, sagte jedoch, dass auch der überarbeitete Beschluss nicht helfen wird, das 1,5-Grad-Ziel einzuhalten: „Dies ist nicht das historische Ergebnis, das angesichts des krisenhaften Notfalls erforderlich wäre.“ Es fehle die erforderliche Dringlichkeit und Klarheit. Der Beschluss sei eine deutliche Verbesserung zu vorherigen Beschlüssen der Weltklimakonferenz, dennoch reiche es bei Weitem nicht aus.

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Bildquelle: Markus Spiske, via Pexels; CC0-Lizenz