
Wie man keine Interviews gibt: CDU-Edition
Darunter fallen Alternativen wie die Frage nicht ernst nehmen, sie als bereits beantwortet hinstellen, nach weiteren Erklärungen in Bezug auf die Frage bitten, den Interviewer angreifen, die Frage ignorieren, die Frage umlenken, unvollständige Antworten geben oder auch behaupten, die Informationen des Interviewers wären fehlerhaft. Ihr merkt, die Möglichkeiten sind unendlich und der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Wenn man diese Funde nun auf Interviews oder politische Reden von Armin Laschet anwendet, so wird man erstaunlich häufig fündig. Wobei auch schnell auffällt, dass er definitiv Favoriten hat, wenn es darum geht eine Frage möglichst lange nicht zu beantworten.
Natürlich möchte ich euch jetzt nicht mit Beispielen zu allen 35 Möglichkeiten langweilen, aber ein paar Juwelen der vergangenen Wochen kann ich euch dann doch nicht vorenthalten.
Ein Highlight war sicher das ARD Sommerinterview, in welchem die Frage fiel, weshalb man eine Partei wählen sollte, die nun Neuerungen verspricht, obwohl sie doch die letzten 16 Jahre die Kanzlerin gestellt hat und eigentlich alle Möglichkeiten gehabt hätte. Und Armin Laschets Antwort? Wie aus dem Handbuch der Schwammigkeit. Zunächst gab er an, dass eine Regierung ja auch Phasen unterliege, dann ging er zu bestandenen Krisen der CDU über und schließlich schon er die Schuld an der Stagnation FDP und SPD unter. Also gleich drei Ausflüchte in einer: Umgehen, abstreiten, Schuldzuweisung.
Ein Beispiel welches insbesondere den BUND interessierte lässt sich im ZDF-Sommerinterview finden. Hier verkündete Armin Laschet auf die Frage, warum man erst 2038 aus der Kohle aussteigen würde: „Ich finde, Politik muss verlässlich sein. Wir haben eine Kohlekommission gehabt mit Wissenschaftlern, mit Greenpeace, mit dem BUND. Und die haben das Datum 2038 vorgeschlagen.“ Sowohl der BUND, als auch Greenpeace streiten dies ab und werfen Laschet vor, er würde lügen. Aber unabhängig vom Wahrheitsgehalt der Antwort auch hier: Mehrmaliges Nachfragen des Reporters, große Bögen, Nervosität und die Zurückweisung der Verantwortung, sowie ein Angriff auf Dritte.