Frauen sitzen vor Mikrofonen

Wie man keine Interviews gibt: CDU-Edition

Die Liste ließe sich sicher noch weiterführen und ich möchte gar nicht abstreiten, dass auch andere Politiker*innen diese Strategie nutzen. Gerade in öffentlichkeitswirksamen Interviews ist sie mehr als häufig vertreten. Klar, man möchte ja auch nichts Falsches sagen. Doch leider ist sie bei Laschet nun einmal besonders auffällig, was leider häufig nicht nur an seiner schwachen Bühnenpräsenz liegt, sondern auch an seiner eigenen Überzeugung. Ich werde den Eindruck nicht los, dass die CDU sich einfach ein kleines bisschen zu sicher ist, mit dem was sie tut. Frei nach dem Motto: „Wir haben das die letzten 16 Jahre gewuppt, dann können die nächsten fünf jawohl nicht so schwer werden.“ Es scheint, als hätte die Partei einen Handwerkskoffer voller Strategien parat, auf welche sie sich immer wieder zurückziehen. Darunter zählen neben der Degradierung anderer Parteien und der Absage von Interviews, die ihnen auf den ersten Blick nichts nützen, eben auch die Fähigkeit möglichst viel Bildschirmzeit zu erhalten, ohne tatsächlich etwas zu sagen.

Doch seien wir mal ehrlich

Mir wäre es Einhundertprozentig lieber, eine Frage würde mal mit „Das übersteigt meine Kompetenz“ oder „Auf diese Frage konnte meine Partei leider noch keine zufriedenstellende Antwort finden“, als stundenlang um den heißen Brei herumzureden. Ich erwarte gar nicht, dass Politiker*innen auf alles eine Antwort haben, aber was ich erwarte ist Ehrlichkeit, sowie eine gewisse Kernkompetenz. Da reicht es auch nicht 1000 Mal zu betonen, was der Vater getrieben hat oder wo man geboren und aufgewachsen ist. Weil das kann ich nämlich auch. Doch im Gegensatz zu einigen Volksvertreter*innen weiß ich wenigstens, dass weder das eine, noch das andere eine persönliche Leistung ist und mich in keiner Weise für ein politisches Amt qualifiziert.

Lange Rede, kurzer Sinn: Wie wäre es also, wenn man so langsam mal vom Reden ins Machen kommen würde? Denn Covid19, Klimakrise und Co. interessieren sich leider herzlichst wenig für schöne Formulierungen und besonders kreative Antworten.

Gruß, die nächste Generation.

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Bildquelle: cottonbro von Pexels; CCO-Lizenz