Junge Menschen schämen sich häufig, über ihre sexuelle GesundhJunge Menschen schämen sich laut einer Studie häufig, über ihre sexuelle Gesundheit zu sprechen.eit zu sprechen.

„Wie peinlich!“ – Eine von Scham geprägte Jugend

Manch eine*r denkt jetzt vielleicht: „Na und? Dann redet man halt nicht mit Leuten darüber, bei denen es einem unangenehm ist.“ In manchen Fällen funktioniert das auch – wie bereits erwähnt braucht nicht jede*r deine sexuelle Historie kennen. Aber was ist mit den Fällen, in denen es wichtig wäre, die uns aber trotzdem peinlich sind?

Wann falsche Scham gefährlich werden kann

Selbst mit ärztlichem Fachpersonal über die persönliche (sexuelle) Gesundheit zu reden, fällt vielen schwer. Die Frage, ob sich die Teilnehmer*innen jemals dabei geschämt haben oder es ihnen peinlich war, beantworteten fast so viele Menschen mit „Nein“ (43 Prozent) wie mit „Ja“ (43,2 Prozent). Rund 35 Prozent haben schon Arztbesuche aus Angst um ihre Außenwirkung oder vor Verurteilung vermieden und fast 30 Prozent haben bereits erlebt, dass ihre Anliegen von Ärzt*innen nicht ernst genommen wurden.

Es ist nicht die Schuld der Jugend, die sich nur nichts mehr traut: Was wir als „schamvoll“ bewerten und was nicht, das hängt nicht nur von unserer Erziehung ab, sondern auch davon, wie die Gesellschaft auf gewisse Dinge reagiert. Über sexuell übertragbare Krankheiten (STIs) zu sprechen ist nur so verpönt, weil der Satz: „Hättest du nicht so viel rumgebumst, wäre das ganz sicher nicht passiert.“ eine noch immer häufige Reaktion ist. Das führt aber wie diese Studie zeigt dazu, dass viele Jugendliche und junge Erwachsene aus Scham zögern, sich auf STIs testen zu lassen. Lieber nehmen sie die Gefahren in Kauf, als in den Augen anderer eine „Schlampe“ oder „zügellos“ zu sein (und wer kann es ihnen schon übel nehmen?).

Es ist also an der Zeit, dass wir bei Fragen der Gesundheit aufhören, zu moralisieren: Es gibt da nämlich nichts, wofür man sich schämen sollte. Es sei denn, du bist eine dieser Personen, die anderen falsche Scham einreden wollen – dafür solltest du dich dann doch etwas schämen.

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Bildquelle: Annie Spratt via Unsplash; CC0-Lizenz