Wie wird man glücklich? Bhutans Strategie

Wie wird man also glücklich?

Glück an sich lässt sich wahrscheinlich nicht erlernen. Man wacht nicht eines Morgens auf und alle Sorgen sind verschwunden. Aber genau das gehört zum Glücklichsein ja auch dazu – Sorgen, Rückschläge, Scheitern und der richtige Umgang damit. Wie drücke ich meine Sorgen aus? Wie kann ich mein Scheitern als Chance sehen? Um glücklich zu sein, muss man, ähnlich wie Bhutan es mit seiner Bevölkerung macht, ab und an in sich hineinhorchen. Was stört mich an meiner jetzigen Situation? Was kann ich verbessern? Wofür bin ich besonders dankbar? Erlangt man Zufriedenheit mit sich selbst, kann man sein Glück auch an andere weitergeben.

Was beide Beispiele auch zeigen, ist, dass Glücklichsein nicht immer unabhängig von Bildung oder Arbeit stattfinden muss. Bhutan geht mit gutem Beispiel voran und macht deutlich, dass es dabei nicht auf Geld oder Leistung ankommt. Der kapitalismusbedingte Leistungsdruck macht immer mehr Menschen zu schaffen und macht sich schon ab einem jungen Alter bemerkbar. Kann man seine Träume und Ziele aber als Kind schon kanalisieren, landet man als Erwachsener vielleicht nicht in einem Beruf, der einem statt Erfüllung nur Versagensangst bringt. Will man etwas zum Bruttonationalglück beitragen, sollte man schon früh damit anfangen.

Auch für kommende Generationen könnte es von Vorteil sein, wenn wir ihnen eine neue Form der Zufriedenheit zeigen. Wir sollten vermitteln, welche Auswirkungen die Verwirklichung der eigenen Träume, Gerechtigkeit in der Gesellschaft und Selbstakzeptanz auf das eigene Glücksempfinden haben und wie wichtig Glücklichsein auch für die Gesundheit ist. Sind wir glücklich, werden unsere Selbstheilungskräfte gestärkt und unser Körper kann Schmerz oder Stress viel besser verarbeiten.

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Bildquelle: Antonius Ferret via Pexels; CCO-Lizenz