Atemschutzmaske

Affenpocken: Pandemie 2.0?

Erneut hat die WHO (World Health Organisation) den internationalen Notstand wegen der Verbreitung eines Virus ausgerufen. Dieses Mal aber nicht wegen Corona, sondern wegen den Affenpocken. Müssen wir uns jetzt Sorgen machen?

Die Erklärung der Affenpocken zum Notstand von internationaler Tragweite soll vor allem die Aufmerksamkeit der Länder erregen und diese dazu anhalten, verschiedene Maßnahmen zu ergreifen, um das Virus einzudämmen. In Deutschland meldete das RKI (Robert Koch-Institut) bisher etwa 2300 nachgewiesene Infektionen.

Was sind Affenpocken?

Affenpocken werden durch ein Virus ausgelöst, das mit den klassischen Pockenviren verwandt, jedoch weniger gefährlich ist. Sie können von Tier-zu-Mensch und von Mensch-zu-Mensch übertragen werden.

Welche Symptome werden verursacht?

Die Affenpocken lösen zum einen allgemeine Krankheitssymptome aus. Dazu gehören Fieber, Kopf-, Muskel- und Rückenschmerzen, aber auch geschwollene Lymphknoten, Frösteln und Abgeschlagenheit. Charakteristisch für die Affenpocken sind jedoch Hautveränderungen und Pusteln. Der Ausschlag konzentriert sich meist auf das Gesicht, Handflächen und Fußsohlen. Er kann jedoch auch an Schleimhäuten wie zum Beispiel an Mund und Augen auftreten. Die Hautveränderungen halten normalerweise zwischen zwei und vier Wochen an. Sie heilen grundsätzlich ohne eine Behandlung von selbst, jedoch kann es zu einer Narbenbildung kommen. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich die Haut entzündet. Bei schweren Verläufen kann es zu schmerzhaften Geschwüren kommen, die man stationär behandeln lassen muss.

Hat man sich infiziert, sollte man den Ausschlag nicht kratzen, sondern trocken und unbedeckt lassen. Gegen die Erkältungssymptome helfen die üblichen Fiebermedikamente und Schmerzmittel.

Wie werden Affenpocken übertragen?

Die Affenpocken werden durch engen Körper- und Hautkontakt mit einem Infizierten übertragen. Es handelt sich nicht um eine Krankheit, die (nur) beim Sex (!) übertragen wird, man kann sich auch schon über berührte Gegenstände wie Essgeschirr, Bettwäsche oder Kleidung anstecken. Ob die Pocken über Samenflüssigkeit oder Vaginalsekret übertragen werden, ist nicht geklärt, wird aber für möglich gehalten. Laut RKI ist auch eine Übertragung über die Atemwege bereits bei ganz unspezifischen Symptomen wie Fieber oder Muskelschmerzen möglich. Besonders ansteckend ist aber der Hautausschlag. Die Infizierten sind insgesamt etwa zwei bis vier Wochen ansteckend.

Wie kann man sich schützen?

Zum Selbstschutz müssen Berührungen mit Infizierten vermieden werden. Es wird auch empfohlen eine medizinische Maske zu tragen, die Fenster häufig zu öffnen und die Hände regelmäßig mit Seife zu waschen. Damit helfen die AHA-Regeln (Abstand, Hygiene, Atemschutzmaske), die wir alle schon kennen, auch bei einer Ansteckungsgefahr durch Affenpocken.

Wie schützt man sein Umfeld?

Hat man sich selbst infiziert, sollte man sich zum Schutz der Mitmenschen in Isolation begeben und separates Geschirr und eigene Bettwäsche und Handtücher benutzen. Ebenfalls sollten regelmäßig berührte Oberflächen desinfiziert und die Hände mit Seife gewaschen werden. Zum Schutz anderer sollte der Ausschlag zum Beispiel mit Bandagen bedeckt werden.  

Was können wir jetzt tun?

Eine weitere Verbreitung der Affenpocken sollte jetzt möglichst eingedämmt werden, um besonders vulnerable Gruppen zu schützen und um zu verhindern, dass sich das Virus in Deutschland festsetzt. Über Schutzmaßnahmen muss aufgeklärt werden, auch einen Impfstoff gibt es bereits. Dieser wird für gefährdete Personengruppen empfohlen.

Wie wir bereits durch Corona gelernt haben, ist es wichtig, dass sich alle gemeinsam an die Maßnahmen halten und besonders nicht diejenigen Personengruppen stigmatisiert und beschuldigt werden, bei denen das Virus zuerst auftrat. Auch die Länder müssen jetzt entscheiden, welche Maßnahmen getroffen werden sollen.

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Bildquelle: Unsplash, CCO-Lizenz