Warum wird man krank, wenn man frei hat?
Noch die letzten Aufgaben erledigen, dann ist endlich Urlaub angesagt. Erst Weihnachten, dann die Feiertage und eine freie Woche genießen und der krönende Abschluss mit Silvester. Auf das 2022 besser werden möge. Doch dann kommt alles anders. Während man sich schon wochenlang ausgemalt hat, wie man die freie Zeit nutzt, hütet man am Ende das Bett. Zwar zum Glück kein Corona, aber eine lästige Erkältung ist es trotzdem. So viel zu den ganzen Plänen und dem gelungenen Start ins neue Jahr. Aber warum werden wir eigentlich im Urlaub so häufig krank?
Zufall, könnte man meinen. Vielleicht fallen Krankheiten im Urlaub auch einfach mehr auf, weil sie doppelt wehtun. Leider nein. Tatsächlich ist es so, dass die Wahrscheinlichkeit im Urlaub krank zu werden, erhöht ist – zumindest für eine ganz bestimmte Gruppe von Personen. Das Stichwort ist Stress. Gerade im Dezember kommen neben der Arbeit noch Verpflichtungen hinzu, wie beispielsweise das Geschenkekaufen. Vielleicht rücken auch Projektabgaben in der Uni näher. So oder so, das kann chronischen Stress hervorrufen. Dabei wird das Stresshormon Kortisol ausgeschüttet, damit unser Körper leistungsfähiger wird. Das hat rein evolutionäre Gründe und kann unter gewissen Umständen sogar gesund sein. Für unsere Vorfahren war es jedenfalls überlebenswichtig, da sie bei akuten Gefahrensituationen schnell entscheiden mussten, was sie als nächstes taten.
Zugunsten dieser erhöhten Leistungsfähigkeit werden andere Funktionen des Körpers heruntergefahren – so auch das Immunsystem. In dieser Zeit können wir krank werden, spüren die Symptome aber nicht. Erst, wenn der Kortisolspiegel wieder sinkt, treten die typischen Erkältungssymptome ein. Da wir oft erst im Urlaub so richtig entspannen, ist die Wahrscheinlichkeit bei chronischem Stress über die freien Tage im Bett zu liegen, erhöht.
Stress vorbeugen
Aber was kann man dagegen tun? Gerade für Menschen, die im Büro oder im Home-Office arbeiten, ist Bewegung und frische Luft unerlässlich. Ein Spaziergang kann stresslindernd wirken und beugt zudem der Volkskrankheit Rückenschmerzen vor. Bonuspunkte gibt es natürlich, wenn man nebenbei ein bisschen Sport betreibt, um den Kopf freizubekommen.
Darüber hinaus ist ausreichend Schlaf essenziell. Bei den meisten Menschen liegt die Idealzeit etwa zwischen sieben und acht Stunden – das kann aber je nach Tätigkeit und Alter schwanken. Dabei ist es wichtig, dass die Zeiten, zu denen man schläft, ähnlich bleiben. Für einen ruhigeren Schlaf empfiehlt sich unter anderem Meditation, die für maximalen Nutzen aber regelmäßig gemacht werden muss und nicht als Sofort-Heilmittel angesehen werden kann.
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Bildquelle: Bermix Studio auf Unsplash