„Es gibt immer was zu impfen.“ – Deutsche Unternehmen rufen zum Corona-Piks auf
Die Sieben-Tage-Inzidenz geht laut dem Robert Koch-Institut weiter zurück und sinkt auf 432,2 (Stand: 8. Dezember, 0:00 Uhr). Am Vortag hatte sie noch bei 441,9 gelegen, vor einer Woche bei 452,2. Dennoch warnen Experten vor Fehlinterpretationen und gehen von einer deutlichen Untererfassung der tatsächlichen Fallzahlen aus. Währenddessen diskutiert der Bundestag weiterhin heftig über eine Teilimpfpflicht.
Angesichts der immer noch angespannten Lage haben sich nun über 150 deutsche Unternehmen und Marken unter dem Hashtag #ZusammenGegenCorona vereint. Ziel sei es laut Teilnehmern, die „Impfmüdigkeit“ zu bekämpfen. Herz der Kampagne sind die Logos der Unternehmen, welche umgetextet wurden und zum kleinen Piks aufrufen. „Come impf and find out“, schreibt beispielsweise Douglas, „Impfen. What else?“, textet Nespresso. Von Hornbach stammt: „Es gibt immer was zu impfen.“
„Marken haben Einfluss und Reichweite. Warum also nicht beides für die Botschaft nutzen, dass die eigene Impfung der beste Weg für uns alle aus der Pandemie ist“, sagt Sven Dörrenbächer, Managing Partner der Berliner Werbeagentur antoni, die sich die Kampagne ausgedacht hat. „Wir sind von der riesigen Resonanz überwältigt und danken schon jetzt allen, die bei unserer Impf-Initiative mitmachen.“ Zudem seien weitere Unternehmen willkommen, äußert sich Dörrenbächer. „Denn wir alle haben ein gemeinsames Ziel: die vierte Welle brechen, bevor daraus ein Tsunami wird.“
„Herausragendes Zeichen gesellschaftlicher Verantwortung und Eigeninitiative“
Auch der inzwischen gewählte Bundeskanzler Olaf Scholz lobt die Kampagne. „Corona werden wir nur gemeinsam besiegen. Es ist entscheidend, dass möglichst viele Bürgerinnen und Bürger sich impfen lassen.“ Und weiter: „Ich freue mich über alle, die dabei sind, mithelfen, ihre Stimme dafür erheben und die Kampagne #ZusammenGegenCorona unterstützen. Das ist ein herausragendes Zeichen gesellschaftlicher Verantwortung und Eigeninitiative. Mein Appell an alle: Lassen Sie sich bitte impfen!“
Laut einer gemeinsamen Pressemitteilung hätten die am 07.12.2021 veröffentlichten Logos und Bilder in den Sozialen Medien zusammen bereits hunderte Millionen von Nutzern erreicht.
Ebenfalls ein Unterstützer der Kampagne ist die BILD-Gruppe. „Wenn die größten deutschen Unternehmen mit ihren Markenslogans zum Impfen gegen Corona aufrufen, ist das eine großartige und kreative Aktion, die wir mit Deutschlands größter Medienmarke aus voller Überzeugung unterstützen“, sagt CEO Claudius Senst. Erst vergangene Woche war die BILD-Zeitung in die Schlagzeilen gekommen, als sie sich infolge ihrer umstrittenen Berichterstattung über die laufende Impfkampagne mit der Wut vieler Nutzer*innen in den Sozialen Medien unter dem Hashtag #HaltDieFresseBild konfrontiert sah. So könnten spitze Zungen behaupten, dass es sich hier nun um einen taktischen PR-Schritt handelt. Das lässt sich von außen aber nur sehr schwer beurteilen.
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Bildquelle: Pressebild