Noch immer gibt es viel zu viele Vorurteile und Unwissen über HIV und Aids. Bild: Pexels

Welt-Aids-Tag: Schluss mit Vorurteilen!

Alltägliche Diskriminierung

Was vielen immer noch nicht bewusst ist: Betroffene haben bei rechtzeitiger Behandlung eine normale Lebenserwartung – sie leben also ein Leben wie jede*r andere. Na ja, fast, denn sie müssen täglich mit Anfeindungen, Diskriminierung und Verurteilung rechnen. Diese Diskriminierung erfahren Betroffene jedoch nicht nur im Bekanntenkreis, sondern insbesondere in institutionellen Einrichtungen, wie beispielsweise im Gesundheitswesen. Überzogene Vorsichtsmaßnahmen wie die besondere Reinigung der Arbeitsfläche nach einem zahnärztlichen Besuch oder die Zuweisung einer eigenen Toilette im Krankenhaus deuten auf ein unaufgeklärtes Verhalten hin. Auch im Arbeitsleben werden HIV-positive Menschen benachteiligt, indem sie als weniger belastbar oder nicht geeignet eingestuft werden. Diese veralteten Denkweisen führen dazu, dass sich Betroffene schämen und weigern, ihre Erkrankung offen zu legen. HIV-positive Menschen sehen sich oft dem Klischee ausgesetzt, dass HIV mit negativ bewertetem Sexualverhalten und/oder Drogenabhängigkeit in Verbindung gebracht wird und sie deswegen selbst schuld an ihrer Erkrankungen seien. Dieses vorurteilsbehaftete Denken begünstigt psychische Probleme, die oft so weit führen, dass Betroffene die Stigmatisierung verinnerlichen und sich tatsächlich selbst die Schuld für die Erkrankung geben. Vorurteile von Außenstehenden werden durch anhaltende Unwissenheit genährt und Menschen, die HIV-positiv sind, systematisch aus unserer Gesellschaft verdrängt.

Also, informiert euch, sprecht mit Betroffenen und legt veraltete Vorurteile ab, damit HIV im gemeinsamen Alltag irgendwann keine Rolle mehr spielt.

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Bildquelle: Klaus Nielsen von Pexels; CC0-Lizenz