Auf diesen Typ Mann stehen Frauen nicht mehr
Seit Beginn des Jahrzehnts haben sich Beziehungen und die Kriterien, nach denen Menschen einen idealen Partner suchen, deutlich verändert. Dieses Phänomen kann hauptsächlich auf ein einschneidendes Ereignis zurückgeführt werden – die globale Corona-Pandemie. Ein Typ Mann ist nun endgültig abgemeldet.
Emotionale Reife tritt in den Vordergrund
Dr. Helen Fisher, eine biologische Anthropologin, äußerte im Open Relationships Podcast, dass Menschen nach zwei Jahren des Eingesperrtseins während der Pandemie nicht mehr dieselben seien. Die von ihr mitbetreute jährliche „Singles In America“-Studie zeigt, dass sich die Präferenzen bei der Partnersuche verändert haben. Während Eigenschaften wie Respekt, Vertrauen, Humor und Attraktivität nach wie vor gefragt sind, hat emotionale Reife seit der Pandemie an Bedeutung gewonnen.
Abkehr vom „Bad Boy“-Image
Fisher hebt hervor, dass Frauen traditionell vom Typ Mann des sogenannten „Bad Boys“ angezogen wurden. Diese Männer, oft charismatisch und mit hohen Testosteronwerten, wurden als idealer Partner betrachtet. Sie könnten beispielsweise aufgrund ihrer körperlichen Stärke und ihres Mutes bessere Ressourcen bieten. Trotzdem legt die „Singles In America“-Studie von 2022 nahe, dass dieses Paradigma sich zu verschieben scheint. Emotionales Wohlbefinden und psychische Gesundheit werden zunehmend wichtig.
Fisher berichtet, dass sie jedes Jahr von den Studienteilnehmern wissen möchten, welche Qualitäten sie bei einem Partner schätzen. Die wiederkehrenden Antworten beinhalten:
– Eine Person, die mich wertschätzt
– Eine Person, der ich mich anvertrauen und der ich vertrauen kann
– Eine Person, die mich zum Lachen bringt
– Eine Person, die ich ansprechend finde
– Eine Person, die mir genügend Aufmerksamkeit schenkt
„Seit der Pandemie“, fügt Fisher hinzu, „ist auch die emotionale Reife ein gefragtes Kriterium.“ Die Zeit in Quarantäne mit einem Partner hat die Aufmerksamkeit vermutlich verstärkt auf Mängel im eigenen Selbst, im Partner oder in der Beziehungsdynamik gelenkt.
Dating mit Achtsamkeit
Eine interessante Erkenntnis aus der erwähnten Studie ist, dass 87 Prozent der Singles es wichtig finden, dass beide Partner die psychische Gesundheit priorisieren. Des Weiteren zeigt die Studie, dass 2/3 der Singles gegenüber Therapien aufgeschlossen sind. Das bewusste Dating, bei dem über physische Anziehung hinausgeschaut wird, findet immer mehr Anklang. Dabei geht es nicht mehr nur um Liebe auf den ersten Blick, sondern auch um die Persönlichkeit und Stabilität eines Partners. Interessanterweise hätten laut der Studie 49 Prozent der Singles Gefühle für Personen entwickelt, zu denen sie sich nicht sofort hingezogen fühlten.
Emotional intelligente „Good Boys“
Die Frage bleibt offen, ob sich dieser Trend in der Partnerwahl weiter fortsetzt. Die Daten aus der Studie legen nahe, dass das traditionelle „Bad Boy“-Bild von emotional intelligenteren Männern abgelöst werden könnte. Insbesondere Selbstvertrauen – das Hauptmerkmal, das jemand laut Fisher in einem Partner sucht – könnte in Kombination mit emotionaler Intelligenz zur neuen Idealvorstellung werden.
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Bildquelle: Foto von Katerina Holmes via Pexels, CC0-Lizenz