Bluewashing bei Nestlé und Co.: Was steckt hinter der Masche?

Bluewashing ist letztendlich, genau wie Greenwashing oder Sportswashing, eine PR- und Image-Maßnahme. Es wird abgelenkt von den großen und schwerwiegenden Folgen, die die Unternehmen für Mensch und Natur auslösen. Natürlich bleibt es nicht bei allen Konzernen bei leeren Versprechen, viele engagieren sich auch. Jedoch sind die Projekte irrelevant im Verhältnis zu den Problemen, die durch sie entstehen.

Wem kann man vertrauen?

Ein weiteres Problem, das durch Bluewashing entsteht, ist das verlorene Vertrauen in Unternehmen, die sich tatsächlich moralisch und ethisch korrekt verhalten. Wie viel ist ein Siegel für soziale Verantwortung wert, wenn es auch Nestlé und Rüstungsfirmen bekommen? Konsument*innen können im Supermarkt schwer abwägen, welches Abzeichen einen Wert hat und welches nicht. Durch prominente Beispiele wie Nestlé verlieren alle Auszeichnung für soziales Engagement an Wert.

Was kann man also gegen Bluewashing machen und wie soll man in den Supermarkt-Regalen erkennen, welche Firma moralisch nachhaltig arbeitet? Aussagen von Unternehmen müssen grundsätzlich hinterfragt werden, da sie oft ausschließlich für Werbezwecke dienen. Außerdem darf man sich nicht von kleinen Hilfsprojekten blenden lassen. Auch das öffentliche Auftreten eines Unternehmens sagt viel über sein Handeln aus. Wird Kritik angenommen? Werden Aussagen belegt oder handelt es sich nur um reine Floskeln? Natürlich kann man auch eigenständig zu den Produkten recherchieren, die man kauft. Es gibt mehrere Online-Portale, auf denen man Lebensmittel, Kleidung oder auch Kosmetik auf einen moralisch vertretbaren Ursprung überprüfen kann. Diese Seiten haben klare ethische Standards, welche die Unternehmen einhalten müssen, sonst sind sie und ihre Produkte von der Liste.

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Bildquelle: Emiliano Arano via Pexels; CC0-Lizenz