Das Po-Wischen, eine Reise um die Welt

Es ist eine Frage, die Kulturen voneinander unterschiedet, Menschen in Existenzkrisen stürzt und sogar Streit unter MitbewohnerInnen (Grüße gehen raus an Paula) auslöst: Womit soll ich mir nur den Po abwischen nachdem ich die Toilette mit einem längeren Besuch beehrt habe? Besonders in Zeiten von leegeräumten Supermärkten, werden sich viele Menschen nach Alternativen umsehen müssen. Hier also die besten und schlechtesten Möglichkeiten, um den eigenen Allerwertesten oder den eurer Freunde sauber zu halten.

0. Gar nicht

Die wohl einfachste und gleichzeitig widerlichste Lösung wäre nach Beendigung der Sitzung einfach nichts zu tun und statt dessen beherzt wieder in seine Beinkleider zu steigen. Frei nach dem Motto „die Natur wird’s schon richten“. Eine Einstellung, die weder beim Klimawandel, noch bei der Körperpflege zu empfehlen ist. Zwar gibt es durchaus diese magischen Sitzungen nach denen tatsächlich keinerlei Art von Reinigung am Hinterausgang nötig ist, allerdings hat man nur etwa alle 7 Monde das Glück so etwas am eigenen Arsch zu erleben.

1. Mit der Hand

Am nahesten liegend, in unserer westlichen Welt aber völlig verschrien, ist die Hand zu benutzen, sich also nach dem Toilettengang richtig zu waschen. Tatsächlich ist das Ganze – natürlich in Kombination mit Wasser – um einiges hygienischer, als die Bakterien mit einem dünnen Papierfetzen einfach nur auf den Backeninnenseiten zu verteilen. Diese Technik wird von vielen Menschen in Afrika und Asien verwendet, Europa hat da ordentlich Nachholbedarf.

2. Mit einem Blatt

Theoretisch könntest du zu deinem Lieblingsbaum gehen und einige Blätter für deinen nächsten Sitzungstermin sammeln. Diese Technik ist aber mittlerweile fast gänzlich ausgestorben, die anderen Optionen sind einfach überzeugender.

3. Toilettenpapier

Kommen wir zum absoluten Klassiker unserer Region: dem Toilettenpapier. Es besticht durch seine Einfachheit, die leichte Benutzung, das ansprechende Design und die Schonung für Hand und Psyche. Manchmal sind sogar noch lustige Männchen darauf gedruckt, die das monotone Wischen zu etwas ganz Besonderem machen. Allerdings ist Toilettenpapier, wie bereits vorher erwähnt, eigentlich ziemlich unhygienisch. Würde ich stolpern und mit den Händen in einen Hundehaufen fassen, würde ich ganz sicher nicht einfach ein Stückchen Papier zücken, meine Hände daran abwischen und dann zufrieden pfeifend in den Sonnenuntergang spazieren. Außerdem ist die Erfolgsquote teilweise nicht besonders hoch. Unter Umständen braucht es mehr als zehn Stück Klopapier bis die gewünschte Sauberkeit erreicht ist. Durch die ganze Reibung brennt der Allerwerteste dann schlimmer, als drei Portionen Chili Cheese Nuggets am nächsten Morgen.

4. Feuchtes Toilettenpapier

Die logische Weiterentwicklung von Toilettenpapier stellt feuchtes Toilettenpapier dar. Es kombiniert den Komfort des trockenen Toilettenpapiers mit der Hygiene einer Handwaschung. Klingt super, oder? Leider nicht, denn die dicken Tücher verstopfen gerne mal die ein oder andere Toilette und sind kaum abbaubar. Das heißt der Müll landet früher oder später in irgendwelchen Gewässern und belastet unsere Umwelt. Dieses Problem lässt sich natürlich umgehen, indem man die Lappen einfach in den Müll wirft. Leider aber sind die Stoffe, die diese Tücher feucht halten auch noch schlecht für die Darmflora.

5. Die Krone der Schöpfung

Nun haben all die bisher vorgestellten Techniken und Hilfsmittel Vor- und Nachteile. Gibt es denn überhaupt eine optimale Version? Die Antwort lautet: Ja! Dafür lohnt es sich einen Blick in eines unserer Nachbarländer zu werfen und zwar in die Schweiz. Die BewohnerInnen dieses Landes haben uns nämlich nicht nur guten Käse geschenkt, sondern auch das sogenannte Dusch-WC, um den Käse stilvoll wieder los zu werden. Es handelt sich um eine Toilette, die mit einem Wasserstrahl für die Reinigung des menschlichen Hinterausgangs sorgt. Ganz ohne die Beihilfe des oder der Gereinigten. Um einiges beliebter als in der Schweiz ist diese Apparatur aber in Japan. Dort wurde das Ganze auch auf das nächste Level gehoben: Mit integriertem Fön, Musik, Wasserplätschern – das unangenehme Geräusche überdecken soll, Sitzheizungen und sogar Massagefunktionen. Chapeau Japan!

Womit du dein Sitzfleisch sauber halten möchtest ist schlussendlich natürlich deine Sache. Solange du dir danach ordentlich die Hände wäschst.

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Beitragsbild via Unsplash unter CC0 Lizenz