Date-Trend-Gatsbying

Schon wieder ein „neuer“ Trend aus der Dating-Hölle: „Gatsbying“

Es ist schon wieder so weit. Mittlerweile werden mindestens so viele Trends im Dating kreiert, wie in der Mode. So wie jeder etwas auf der Haut tragen möchte, so möchte auch jeder früher oder später einen Partner finden. Unsere Bedürfnisse sind die beste Grundlage für Trends. Aber im Dating passieren die eher so nebenbei, weil sich unsere Gesellschaft verändert oder wir Social Media wieder auf eine neue Art umfunktionieren. Ghosting und Orbiting sind nur möglich, weil wir uns hauptsächlich online suchen und finden. Im Zweifel sind wir also selbst schuld und irgendjemand, dem langweilig sein muss, findet einen neuen Begriff dafür.

So wie beim „Gatsbying“. Das ist wieder ein Trend, den wir unserem Verhalten auf Social Media verdanken. Was neu ist, ist nur der Name. Denn alles braucht ein Etikett. Unter dem Label „Gatsbying“ können wir uns aber erstmal gar nichts vorstellen. Dafür müssen wir uns an den gleichnamigen Roman bzw. Film erinnern. Jay Gatsby ist verliebt, aber viel zu schüchtern, um Daisy Buchanan seine Gefühle zu gestehen, geschweige denn sie anzusprechen. Deshalb versucht er, irgendwie anders ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Kommt uns bekannt vor? Aber kreativ wie wir sind, haben wir natürlich eine Lösung gefunden. Wir posten einfach Bilder auf Instagram, von denen wir wissen, dass sie unsere „Daisy“ beeindrucken.

 

Hinter Bildern verstecken

 

Seien es Bilder von Hunden, Hanteln in unseren Händen oder selbst gekochter Lasagne – sobald sie von unserem Date oder zumindest Future Date geliked oder sogar kommentiert werden, posten wir nur noch Hunde, Hanteln und Lasagne. Und wenn wir Glück haben, schreibt er oder sie uns dann an und tun damit das, wofür wir selbst zu feige sind. Denn vor allem, wenn uns jemand besonders gut gefällt, trauen wir uns manchmal nicht einmal, in diesem geschützten, visuellen Rahmen ein paar Worte zu schreiben.

Das kennen wir alle und deshalb ist dieses Verhalten auch nachvollziehbar. Aber, dass daraus wieder ein neuer Trend werden muss, eher nicht. Feige zu sein und sich hinter Bildern zu verstecken, sollte kein Trend werden. Wir können schüchtern sein und unsere Liebsten beeindrucken wollen, aber sich in einer App zu verstecken, wird uns keinen neuen Partner bringen und damit nicht glücklich machen.

 

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Bildquelle: Unsplash unter CC0 Lizenz