Dating Rust Out: Frustriert von Tinder, Bumble und Co.

Frust statt Lust

Der Begriff „Rust Out“ ist keine Neuheit, jedoch bislang eher aus der Arbeitswelt bekannt. Er beschreibt eine Form der Langeweile, ein ausgeprägtes Desinteresse. Betroffene sind hierbei mit der Zeit so ermüdet, dass sich dieses Gefühl langfristig sogar negativ auf ihr Seelenleben auswirkt.

In Sachen Liebe sind diese Effekte nicht anders. Die ersten Dating-Expert*innen sprechen sogar von negativeren Auswirkungen als bei einem Burnout. Das liegt vor allem daran, dass ein Dating Rust Out zu einem anhaltenden Gefühl der Hoffnungslosigkeit führen kann. Gefangen zwischen immer neuen Matches und flüchtigen Bekanntschaften kommt man nicht selten auf negative Gedanken. Unter dem Motto „Ich finde wohl nie jemanden“ weiter durch Dating-Portale zu scrollen, ist meistens allerdings erst recht nicht von Erfolg gekrönt.

Und damit nicht genug: Ein solches Rust Out wirkt sich nicht nur auf unsere Beziehungssuche im Netz aus. Wer langfristig immer wieder schlechte Erfahrungen in der Welt der Online-Dates sammelt, läuft Gefahr, auch allgemein das Interesse zu verlieren. Laut Beziehungstherapeutin Dipti Tait kommt es nicht selten vor, dass sich online erfolglose Singles ganz aus dem Dating-Leben zurückziehen.

Die Digitalisierung unseres Liebeslebens durch Online-Dating scheint uns also zunehmend unsere Lust und Energie zu rauben. Auf der rastlosen Suche nach der großen Liebe sollten wir uns daher wohl zukünftig weniger auf eine App und mehr auf unser Herz verlassen. Ein erster Schritt wäre es dabei, Tinder, Bumble und Co. vom Smartphone zu verbannen. Genauso, wie wir es nach der sechsten Klasse mit „Subway Surfers“ gemacht haben.

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Bildquelle: Andrea Piacquadio via Pexels; CC0-Lizenz