Frau und Mann bei einem Picknick

Dating, aber unbewusst: „Ich dachte, wir treffen uns freundschaftlich?!“

Den meisten von uns ist es sicher schon mindestens einmal passiert: Dating, aber unbewusst. Man landet auf einem Date, von dem man gar nicht wusste, dass es eins ist. Oder andersherum: Man wird verwundert angeschaut, wenn man ein Treffen wie selbstverständlich als Date bezeichnet.

„Verwundert“ ist wahrscheinlich sogar ein ziemlich netter Ausdruck für den Blick, der einem zugeworfen wird, wenn man ein Treffen als Date labelt, das die andere Person einfach nur als platonisches Pläuschchen betrachtet hat. Es könnte auch sein, dass man wütend angeschaut oder im schlimmsten Fall belächelt wird.

Basierend auf meinen eigenen Erfahrungen kann ich aus dieser Perspektive leider (oder vielmehr: glücklicherweise) nicht schreiben – aus der anderen Perspektive dafür aber umso besser.

Die andere Perspektive: „Wie, das ist kein Date?!“

Die Situation, den Korb zu bekommen, kann nicht viel unangenehmer sein als die Situation, den Korb verteilen zu müssen.

Denn aus der anderen Perspektive sieht das Ganze ungefähr so aus: Man sitzt gemütlich in einem Café oder einer Bar, ahnt nichts Böses, quatscht über Gott und die Welt. Denkt sich etwas wie: „Wow, der könnte echt ein guter Kumpel werden“ – und spuckt dann beinahe den Mojito oder Cappuccino wieder aus, wenn plötzlich das Wort „Date“ fällt.

Erst dann realisiert man, dass man die Lage falsch eingeschätzt hat. Und dass die andere Person enttäuscht ist, wenn man sie aufklärt. Meistens bekommt man dann etwas in der Art von „Wie, das ist kein Date?!“ entgegengeschmettert – oftmals übrigens nicht besonders nett, sondern vorwurfsvoll.

Woher weiß man, ob ein Treffen ein Date ist?

Oft sieht man leider nur das, was man sehen will. Wenn man eine Person nicht nur sympathisch, sondern auch attraktiv findet und sich vielleicht sogar schon ein bisschen verknallt hat, steigert man sich wahrscheinlich automatisch in die Idee hinein, ein Date mit diesem Menschen zu haben.

Das Dumme ist nur, dass das leider auch umgekehrt gilt: Wenn man eine Person nicht attraktiv, sondern einfach nur super nett findet, entfaltet sich im eigenen Kopf die Idee einer Freundschaft – und man kommt gar nicht darauf, dass die andere Person das vielleicht anders einschätzen könnte.

Trotzdem sehe ich die Verantwortung eher bei der Person, die sich ein Date wünscht. Es ist doch viel natürlicher, davon auszugehen, dass ein Treffen kein Date ist, als automatisch davon auszugehen, dass es eins ist – und zwar allein basierend auf der Tatsache, dass man sich sympathisch ist.

Der Trick besteht darin, auf die Chemie zu achten. Auf die Art, wie man sich gegenseitig anschaut, wie man miteinander interagiert, wie man sich bewegt. Darauf, ob da etwas in der Luft liegt. Wenn man sich nicht nur von den eigenen Wunschvorstellungen leiten lässt, sollte das eigentlich auch gar nicht so schwer sein. Oder, noch ein viel verrückterer Einfall: Man fragt einfach nach, wenn man dabei ist, sich zu verabreden. Klare Kommunikation ist meistens die beste Idee.

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Bildquelle: HONG SON via Pexels; CC0-Lizenz